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Groteskes

Polizeiaktion gegen rechtsextreme Neodruiden auch in Pforzheim

Bild: Stonehenge in England: Kultstätte der Druiden....

Stonehenge in England: Kultstätte der Druiden....

Nach Razzia gegen Rechtsextreme Haftbefehl gegen Schwetzinger "Druiden"?

Die Bundesanwaltschaft entscheidet am Donnerstag, ob sie Haftbefehl gegen einen mutmaßlich rechtsextremen "Druiden" aus Schwetzingen beantragt. Der 62-Jährige wurde bei einer Razzia festgenommen.

Bezüge zu Reichsbürgern werden geprüft

Nach SWR-Informationen handelt es sich bei dem am Mittwochmorgen in Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) festgenommenen Burghard B. um einen mutmaßlich rechtsextremen Mann, der in der Vergangenheit als "Druide" von sich reden machte. Bei ihm soll unter anderem scharfe Schusswaffen und Munition gefunden worden sein. Aus Sicherheitskreisen hieß es, er gelte als der Hauptbeschuldigte. Er soll den sogenannten Reichsbürgern nahestehen. Die oberste Anklagebehörde prüft gegen ihn und einen weiteren Mann Haftbefehle wegen Gründung einer rechtsextremen Terrorvereinigung.

Ob es Bezüge der Gruppe zu der Bewegung der "Reichsbürger" gibt, wird noch geprüft. Dies müssten die weiteren Ermittlungen zeigen. "Eine gewisse ideologische Nähe ist zweifelsohne zu erkennen", so die Sprecherin.

Die Polizei durchsuchte nach SWR-Informationen in Zusammenhang mit Burghard B. auch ein Haus in Brühl-Rohrhof (Rhein-Neckar-Kreis). Dort - und nicht an seiner Meldeadresse in Schwetzingen - soll der Hauptverdächtige seit Jahren seinen Lebensmittelpunkt gehabt haben. Die Polizei habe dabei Munition und abgesägte Rohre gefunden, berichtete ein Zeuge, der B. aus Zeiten kennt, als dieser in Brühl-Rohrhof einen Steinkreis nach Vorbild von Stonehenge errichten wollte.
Neo-Druide hetzt offen gegen Juden und Muslime

Der Verdächtige B. bezeichnet sich in seinem Profil im russischen sozialen Netzwerk VK selbst als Neo-Druide. Allerdings hat sich die Druidenszene schon vor Jahren von ihm distanziert. Er ist wegen seiner rechtsextremen, antisemitischen und islamfeindlichen Hetze ausgeschlossen worden. Im russischen Netzwerk VK folgen ihm derzeit mehr als 1.500 Nutzer.
In diesem Haus in Schwetzingen stellten die Fahnder nach SWR-Informationen Waffen sicher

Dort hetzt er offen gegen Juden und Muslime und ruft dazu auf, seine Feinde zu vernichten. Unter anderem ist wörtlich zu lesen: "Mein Selbsterhaltungstrieb sagt mir, dass ich die Juden und Moslems vernichten muss, bevor diese meine Sippe oder meine Familie vernichten."
Bundesweit zwölf Wohnungen durchsucht
Durchsuchungen fanden am Mittwochmorgen zeitgleich in bundesweit zwölf Wohnungen und weiteren Räumen statt, unter anderem in Baden-Württemberg. Das teilte die Generalbundesanwaltschaft mit. Die Aktion steht offenbar auch im Zusammenhang mit Ermittlungen in der so genannten "Reichsbürger"-Szene.
Angriffe auf Polizei, Asylsuchende und Juden geplant?
Gegen insgesamt sechs Beschuldigte im Alter zwischen 35 und 66 Jahren, die vorwiegend über soziale Medien miteinander vernetzt sind, besteht der Verdacht, sich zu einer rechtsextremistischen Vereinigung zusammengeschlossen zu haben. Sie sollen bewaffnete Angriffe auf Polizisten, Asylsuchende und Juden geplant haben. Einem siebten wird vorgeworfen, die Gruppe unterstützt zu haben. Erkenntnisse zu konkreten Anschlagsplanungen lagen offenbar nicht vor.

"Um was für eine Art Sprengstoff es sich handelt, können wir noch nicht sagen", sagte die Sprecherin der Behörde.
Aktion richtet sich auch gegen "Reichsbürger"
An dem Einsatz waren laut Behörde etwa zweihundert Polizeibeamte der Länder Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt beteiligt. Ziel sei gewesen, weitere Beweismittel für das tatsächliche Bestehen einer Vereinigungsstruktur sowie zu möglichen geplanten Straftaten zu gewinnen. Der Generalbundesanwalt betraute die Polizei in Baden-Württemberg mit der Federführung.
Die Aktion richtete sich nach Angaben des baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl (CDU) auch gegen die "Reichsbürger". "Der Rechtsstaat zeigt mit Einsätzen und Maßnahmen wie den heutigen, dass er auf Rechtsextremismus, auf rechte Gewalt, auf rechten Hass ein scharfes Auge hat und dass er wehrhaft ist", betonte er.
Die sogenannten Neo-Druiden gelten eigentlich als unpolitisch. Sie beziehen sich auf die Druiden der Kelten, die wegen ihrer angeblichen Zauberkräfte geachtet waren. Die neuzeitlichen Druiden sind weltweit aktiv. Ein wichtiger Ort ist zum Beispiel die Kultstätte Stonehenge in England. Einige so genannte Druiden sind in Logen organisiert. Der Deutsche Druiden-Orden etwa hat sich der Toleranz und Hilfsbereitschaft verschrieben und bezeichnet sich selbst als unpolitisch.
Red. Zusatz:
Auch in Pforzheim gibt es einen solchen Druiden-Ableger, die Schwarzwaldloge ist Mitglied im Deutschen Druiden Orden und eher "unverdächtig. Auch an der Rembrandtstrasse im Rodgebiet soll es eine Hausdurchsuchung gegeben haben.
" Die Druidenszene ist für Normalbürger relativ unsichtbar, ob es Verbindungen zu Reichsbürgern gibt, wird noch geprüft. Auch die sogenannten Germaniten sind in diesem Kontext zu sehen, Treffen fanden hier in der Goldstadt u.a. im Lokal "Goldener Anker (2013) statt, dort wusste man auf tel. Anfrage erstmal nichts, "da müsste man die Reservierungsbücher durchsehen", sagte uns Frau S.
In der Stadt selbst gibt es offenbar eine kleine Zelle von Reichsbürgern und Germaniten , die sich regelmässig trifft, auch in Mutschelbach, Lkr. Karlsruhe habe man sich früher bei einem Handwerker getroffen. Berühmte Druiden sind u.a. Asterix und Obelix, die als
Gallier uns die Schulzeit beim Lesen unter Bank "erleichterten"..

Quelle: SWR/EB/PR

26.01.2017

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