Dauerbrenner
Stadtrat Wolfgang Schulz eröffnet die Diskussion..
Ähnlich wie z.B. in Bad Hersfeld regt sich auch in Pforzheim Widerstand gegen die Ansiedlung des Versandgroßhändlers amazon. Dazu hatte die Stadtratsgruppe WiP -Wir in Pforzheim- zu einem Diskussionsabend ins Kulturhaus Osterfeld eingeladen. Stadtrat Wolfgang Schulz begrüsste
die anwesenden Besucher und stellte zunächst ein paar Fakten vor:
So soll im Gewerbegebiet Buchbusch eine Fläche von ca. 58 ha durch einen Neubau bebaut werden, die Fläche wurde zu einem qm-Preis von 68 Euro durch die Stadt Pforzheim an amazon verkauft, alles \\\"1 A Ackerland\\\". An die 1000 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. wobei es hier eher in der Mehrzahl um einfachere Arbeitsplätze gehen soll und auch saisonale Teilzeitarbeitsplätze z.B. vor Weihnachten. Es wurde dazu ein kritischer Film der ARD von REPORT Mainz gezeigt, indem auch ehemalige Beschäftigte über dubiose Kettenarbeitsverträge berichteten. Die Beschäftigten würden intern anderswo genau kontrolliert, so durch Handscanner, die jede Nichtaktivität sofort melden würden , was als \\\"menschenunwürdig\\\" bezeichnet wurde. So habe auch ein katholischer Bischoff aus Augsburg diese Rundum Überwachung gegeiselt. Amazon würde sich im übrigen auch nicht an den städtischen Bebauungsplan halten, der z.B. eine Dachbegründung der Gebäude vorsah. Auch müssten hohe Investitionen durch die Stadt vorgenommen werden, so für einen Ablußstollen, wobei das Abwasser elf Meter hoch Richtung Eutingen gepumpt werden muss, finanziell offenbar eher ein \\\"Nullsummenspiel\\\". Ein Diskutant in der Runde, der amazon hier vehement verteidigte, wurde als Führungskraft einer Zeitarbeitsfirma \\\"geoutet\\\", der sich aber auf das freie Spiel \\\"von Angebot und Nachfrage \\\" berief. Eine Abstimmung vor und nach der Diskussion gab eher eine ablehnende Meinung gegen Amazom wieder, wobei auch WiP-Mitstreiter einer Ansiedlung zustimmten. da man hier für den lokalen Arbeitsmarkt eine Chance für Einfacharbeitsplätze sieht. Und Pforzheim durch seine hohe Arbeitslosigkeit solche Arbeitsplätze dringend benötigen würde. Auch wurde eingebracht, dass im neu geschaffenen Gewerbegebiet viele Betriebe aus der Innenstadt umgezogen sind. Was fehlen würde, wären grössere Betriebe wie Weltmarktführer, z.B. Daimler, Porsche, SAP oder Bosch. Letzter Betrieb wäre ja lt . einem lokalen Buch in den fünziger Jahren angeblich durch die Schmuckindustrielobby verhindert worden ,die Angst gehabt hätten, \\\"dass Bosch ihnen ihre Arbeiter wegnehmen würde..\\\" Pforzheim hätte hier in der Vergangenheit strukturell \\\"einiges falsch\\\" gemacht. Das Thema soll bei Gelegenheit fortgesetzt werden.
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