Dauerbrenner
Lachnummer: Angeblich landesweit höchste Kaufkraft in Pforzheim?
Weit über 19.400 Euro pro Person und Jahr soll die durchschnittliche Kaufkraft in Pforzheim betragen, also noch mehr als die wirtschaftsstarke Region Stuttgart, wo leistungstarke Unternehmen hohe Löhne zahlen.
Darüber wundern sich jetzt nicht nur kritikbewusste Menschen, die sich verwundert die Augen reiben, sondern all diejenigen die von diesem statistischen Geldsegen nichts oder wenig sehen. Beweis: Viele Ein-Euro-Shops, Billigläden und Bäcker.Und sich hier mit wenig lukrativer Zeitarbeit, gar Hartz IV und/oder Ein-Euro-Jobs über Wasser halten müssen. Aber „Statistik ist nur eine andere Form der Lüge" wusste schon der englische Premierminister Winston Churchill. Vielleicht sollte man zuvor mal die vielen Millionäre abziehen, das Ergebnis sähe wohl (deprimierend) anders aus... Sei`s drum, mit solchen verwässerten Rechenergebnissen ist eigentlich niemanden geholfen, am wenigsten den sozial Benachteiligten in unserer Stadt. Die jetzt froh und dankbar sind, wenigstens mal in der Vesperkirche ein warmes Mittagessen günstig zu erhalten. Also lieber mal den Problemen an die Wurzel gehen und neue Arbeitsplätze ansiedeln, oder Mindestlöhne einführen, von denen die Menschen auch anständig leben können. Und nicht noch durch permanente Transferleistungen des Staates (wir alle!) subventioniert werden müssen. Apropos Mindestlöhne:
"Höhere Löhne gleich weniger Arbeit" nur noch 45 %
Zustimmung. Zu der zunehmenden Skepsis hat vor allem eine Studie zweier
Nachwuchsforscher beigetragen: Es wurde die Entwicklung der
Fast-Food-Branche in den NAchbarstaaten Pennsylvania und New Jersey
verglichen. In New Jersey wurde das staatl. Minimum angehoben, in
Pennsylvania blieb es gleich hoch.
Das Ergebnis verblüffte!:
In New Jersey stieg die Zahl der Stellen nach der Anhebung, während die
Beschäftigung in Pennsylvania leicht zurückging. "DER MINDESTLOHN IST KEIN
JOBKILLER !", sagt einer der unabhängigen Forscher.Im Gegenteil: "Die
Produktivität steigt, weil die Arbeiter keine 2 Jobs mehr machen müssen,
weniger fehlen oder die Stellen wechseln." Da die US-Haushalte mit niedrigem
Einkommen kaum sparen, fließe das Plus gleich wieder zurück in die
Wirtschaft.
Quelle: Die Zeit/2006
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