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Dauerbrenner

Pforzheimer Unternehmer deckt auf: Bonhoeffer als Landesverräter verunglimpft...

Bild: Dietich Bonhoeffer - ein Vorbild und kein Verbrecher

Dietich Bonhoeffer - ein Vorbild und kein Verbrecher

Lüttke entschuldigt sich offiziell für Beleidigung
Der Präsident des baden-württembergischen Wasserkraftwerksverbands, Manfred Lüttke, hat sich offiziell für seine Äußerung über den NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer entschuldigt. Lüttke hatte Bonhoeffer  als "Landesverräter" bezeichnet.
In einer schriftlichen Erklärung, die Lüttke verschickte, heißt es wörtlich: "Meine Aussage war unbedacht und falsch, ich bedaure diese zutiefst und bitte alle, die dadurch beleidigt wurden, um Entschuldigung. Selbstverständlich lag es mir fern, den Widerstandskämpfer Bonhoeffer zu beleidigen".
Zahlreiche Landespolitiker sowie die Kirchen hatten eine offizielle Entschuldigung Lüttkes gefordert. Bisher hatte er lediglich eingeräumt, ihm sei da ein "saublöder Spruch rausgerutscht". Er habe "keine Gefühle verletzen" wollen und bei seinem Urteil Literatur vertraut, die "nicht mehr ganz zeitgemäß" sei. Dabei verwies Lüttke auf ein Buch, das vom Vorsitzenden der rechtsextremen DVU, Gerhard Frey, herausgegeben wurde. Vergangenen Freitag war er nach dieser halbherzigen Entschuldigung von der Hauptversammlung seines Verbands als Präsident wieder gewählt worden, was für scharfe Kritik und den Rücktritt des politischen Beirats gesorgt hatte.


Die Karlsruher Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit wegen des Anfangsverdachts auf Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener. Lüttke hatte den von den Nazis ermordeten Theologen und Widerstandskämpfer Bonhoeffer in einem internen Schreiben als "ganz gewöhnlichen Landesverräter" bezeichnet. Ermittelt werde jetzt, in welchem Umfang das Schreiben anderen Personen zugänglich gemacht wurde, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Unterdessen hat der Verbandsvorstand gegen das ehemalige Vorstandsmitglied Uwe Makowitz (Pforzheim) eine Unterlassungsklage vor dem Landgericht Karlsruhe angestrengt. Makowitz war derjenige, der Lüttkes diffamierende Äußerungen verbreitet hatte. Bereits am  Montag , den 17.11. 08 will das Landgericht Karlsruhe über den Antrag verhandeln. Nach Angaben von Makowitz fordert der Vorstand die Androhung eines Zwangsgeldes von 250.000 Euro und will damit erreichen, dass Makowitz Äußerungen unterlässt, wonach Lüttke und "weite Teile des Vorstands" rechtsextremem Gedankengut huldigen. Bei einem Vergleich hat sich nun Uwe Makowitz offenbar verpflichtet weiterhin zu behaupten, dass der Vorstand insgesamt rechtsextreme Tendenzen aufweisen würde, das Thema Lüttke soll allerdings bei einem anderen Termin noch gesondert verhandelt werden.
Kommentar:
Es gibt  offenbar einen Bedarf an neuen nationalistischen „Märtyrern,“ d.h. Leute die zwar das III. Reich nur als „Pimpfe“ usw.  kennen konnten oder wie MP Oettinger aus dem Geschichtsunterricht. Aber trotzdem die damaligen Verhältnisse verniedlichen wollen. Und es gibt  hier  nun permanent haarsträubende Vergleiche, es „jenningert“ auch in der BW-CDU offenbar ganz gewaltig. Auch sogenannte „Patzer“ sind problematisch – wenn ehemalige Marinerichter zum Widerstandskämpfer hochstilisiert werden. Oder  wenn sich Funktionäre  NS-Meinungen zu eigen machen, dann sollte man diese Leute entweder mit Verachtung strafen oder ihnen raten, sich mal dringend ein gutes Geschichtsbuch zur Nachhilfe suchen. Und sich nicht bei NS-Devotionalienhändlern wie Gerhard Frey zu bedienen, der braune Sumpf stinkt langsam zum Himmel und mit ihm diejenigen, die sich darin suhlen…Die Angriffe auf den Boten der Nachricht sollte man deshalb auch  mit dem bewährten amerikaníschen Slogan „don`t shoot the messenger“ (schießt nicht auf den Boten) beantworten.

 

23.11.2008

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