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Dauerbrenner

Die Toten mahnen uns - Gedenkstein am Wildpark enthüllt

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Die Toten mahnen uns - Mahnmal für französische Widerstandskämpfer enthüllt
Eine bewegende Veranstaltung fand am 25.Januar in Pforzheim nahe des beliebten Wildparks" statt. Dort wurden am 30. November 1944 bei einem Massaker 25 Angehörige der französischen Widerstandsgruppe "Alliance Recaue" (einem militaerischem Nachrichtendienst) mittels Genickschuss ermordet.

 


 

Auf Eigen-Initiative vor allem des Pforzheimer Pfarrers Hans Ade ist nun ein Findling mit Fotos und einer kurzen Biographie der Nazi-Opfer aufgestellt worden, der im Beisein von vielen Hinterbliebenen und auch Angehörigen der franz. Streitkraefte und Widerstandsgruppen enthüllt wurde.Es sprachen ein katholischer Geistlicher, Joel Fortmann, weiterhin ein Enkel einer der ermordeten Frauen, Yves-Antoine Brun und der Rabbiner Micael Bar-Lev, der das jüdische Totengebet sang. Yves Antoine Brun sprach von einem friedlichen Zusammenleben der Generationen und erinnerte an die Helden, „die auch für unsere Freiheit gekämpft haben.“ Und machte den Pforzheimern keine Vorwürfe, da ja der Mordbefehl (angeblich) von aussen kam.. Auch Mireille Hincker, Präsidentin der französischen Organisation "Souvenir Francais" bezeichnete diesen Gedenkstein als "lebendiges Mahnmal". Es hatte viele Jahre gedauert, bis es nun zu diesem doch noch glücklichem Ereignis kam. Geschichtlicher Hintergrund war im Jahr 1944 das Näherrücken der Allierten, da wurde wohl von den Nazis beschlossen, sich hier gefangener Widerständler als Zeugen zu entledigen. Die Widerstandskämpfer wurden  zuvor im besetzten Frankreich gefangen worden und ins Pforzheimer Gefängnis gebracht. Dort wurden sie dann am 30.11. 1944 zur Hinrichtung im Hagenschiesswald „entlassen“. Perfiderweise hatte man ihnen vorgegaukelt, dass ihre Entlassung bevorstände. Das externe Mordkommando hatte zuvor schon anderorts gemordet. Die 25 Mitglieder der Reseau Alliance sind nach der Exekution hastig in einem Bombentrichter verscharrt worden. Nachdem Krieg wurden die Toten dann von der Besatzungsarmee entdeckt, als Vergeltungmassnahme sollten 25 Pforzheimer erschossen werden , dazu kam es dann aber nicht. Die Stadt selbst hatte zuvor 60 Jahre nichts unternommen, um dieses wohl „heisse Thema“ in Form eines Mahnmales oder auch sonstwie in der Stadtgeschichte aufzuarbeiten. Ein peinliches signifikantes Ereignis fand dann 1948 bei der Überführung der sterblichen Überreste nach Frankreich statt: ein Mitarbeiter des Friedhofamtes von Pforzheim verlangte von den Franzosen an die 5400 Mark an "Abwicklungskosten" für den Transport.. Was die Zeitung „Le Figaro“ dann aufdeckte. Die Franzosen weigerten sich, dann zu zahlen, der Mann wurde schnell entlassen..Das tödliche Ereignis wurde dann in der Nachkriegszeit lange verschwiegen oder auch vertuscht, Pforzheim war ja durch einen verheerenden Bombenangriff am 23.2.45 selbst schwer zerstört worden, da gefiel sich mancher wohl in seiner Opferrolle ? Denn jedes Jahr am 23.2.45 findet nicht nur eine Erinnerungsfeier auf dem Hauptfriedhof statt, auch auf dem nahegelegenen Wartberg treffen sich viele Neonazis und Rechtsextreme, die Stadt sieht hier angeblich keine Möglichkeit, dagegen vorzugehen. Das Amt für öffentliche Ordnung versucht dagegen durch hohe Genehmigungskosten Gegendemos zur Nazidemo schon im Vorfeld abzubiegen, sind aber letztes Jahr vor dem Verwaltungsgericht gescheitert. Deshalb ist fraglich, ob aus solchen publicity-trächtigen Verantaltungen gelernt wurde, das zeigt sich bei dieser Gelegenheit. Und in der Lokalpresse tummeln sich immer noch Leserbriefschreiber aus der ganz rechten Szene, während linke Leserbriefe sinnenstellt abgedruckt würden..Also ein ganz rechtes Pflaster weiterhin. Und ein veritaler FDP-Landtagsabgeordneter vom Schulterklopfen rechtsextremer Leserbriefschreiber eigentlich schon ganz "gramgebeugt" sein müsste?

 

Weietre Informationen im Netz unter:

http://www.pfenz.de/wiki/Ermordung_französischer_Widerstandskämpfer#R.C3.A9seau_Alliance 

10.03.2008

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