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Warnstreik bei Behr in Mühlacker(08.05.2013 - 08:52)Mehr als 400 Streikende der Frühschicht bei Behr, Abele und Händle Über 400 Beschäftigte haben sich nach Angaben der IG Metall beim Warnstreik in Mühlacker beteiligt. Während des Warnstreiks und der Kundgebung vor dem Werkstor stand dann die gesamte Produktion bei Behr still, so der Sprecher der IG Metall Pforzheim.
Die Stimmung war trotz des schlechten Wetters gut.
Die Betriebsratsvorsitzende der Firma Abele Elisabeth Jäger die zusammen mit mehr als 50 ihrer Kolleginnen und Kollegen gekommen war verurteilte das Verhalten der Arbeitgeber ebenfalls. Trotz schwieriger Situation bei Abele sind viele Kolleginnen und Kollegen dem Aufruf der IG Metall gefolgt und legten die Arbeit nieder um sich an der Kundgebung zu beteiligen. Das ist auch gut so erklärte die Betriebsratsvorsitzende.
Bezirkssekretär der IG Metall Baden-Württemberg Frank Iwer, der eigens zur Kundgebung aus Stuttgart angereist war und selbst Mitglied der Verhandlungskommission der IG Metall ist machte in seinem Vortrag deutlich, das sich die Arbeitgeber derzeit die Welt selber düsterer darstelle als sie in Wirklichkeit sei. Ein Paradebeispiel hierfür ist ein Diagramm, welches die Arbeitgeber bei den Verhandlungen in Ludwigsburg vorgelegt hatten um deutlich zu machen, dass ein Viertel der Unternehmen keinen Gewinn erziele. Aber jenes selbe Diagramm findet sich auf der Homepage von Gesamtmetall wieder, mit der Überschrift das weniger als jedes siebte Unternehmen Verluste erziele!
Das Arbeitgeberangebot, dass eine Entgelterhöhung von 2,3% vorsieht und zwei Nullmonate beinhaltet und eine Laufzeit von 13 Monaten haben soll, ergibt nach Iwers Berechnungen gerade mal eine 1,9 prozentige Erhöhung auf 13 Monate gerechnet. Dies würde wenn über-haupt gerademal die Inflation ausgleichen und zum völligen Stillstand in Sachen Kaufkraft bei den Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie führen.
Die IG Metall bleibt bei ihrer Forderung nach einer Entgelterhöhung von 5,5% bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Wir wollen die Binnennachfrage ankurbeln, so Iwer. Lange Laufzeiten lehnt die IG Metall ebenso ab wie Überlegungen der Arbeitgeber nach Differenzierungen der Tariferhöhung nach Unternehmen die gut oder weniger gut laufen, so Iwer. Nach Auffassung der IG Metall sei es dringend notwendig die Kaufkraut zu stärken um die Binnen Konjunktur zu stärken.
Dieter Kiesling der Betriebsratsvorsitzende der Firma Behr sage an die Adresse der Arbeitgeber gerichtet: „Sie und niemand sonst haben mit diesem Angebot den Konflikt provoziert."
Unsere Antwort darauf ist klar: Wir müssen jetzt massivem Druck entfalten Kolleginnen und Kollegen. Und wir werden das tun, darauf können sich die Arbeitgeber verlassen, so Kiesling
Die Veranstaltung am Dienstagmorgen sei nur eine zarte Andeutung dessen, was wir in den nächsten Wochen bewegen können und wenn es sein muss bewegen werden wettert Kiesling.
An die eigene Geschäftsleitung bei Behr die zusammen mit der Unternehmensberatung Roland Berger gerade an einer Strategieplanung für Behr bis 2018 arbeitet, appelliere er schon jetzt:
„Überziehen Sie nicht mit Ihren Vorschlägen und lassen Sie die Kirche im Dorf."
Lassen sie sich nicht nur von wirtschaftlichen Kriterien leiten.
Gerade weil man dieser Belegschaft schon einiges abverlangt hat, haben die Herren Grunow, Stratmann, Frick und Schmiederer eine Verpflichtung, ja eine soziale Verantwortung für diese Behr Werke, für Pforzheim, Mühlacker und Vaihingen; für den Enzkreis und die gesamte Region, so Kiesling weiter.
Nicht gegen, sondern mit dieser Belegschaft könne Behr wieder gesundes Wachstum erreichen.
Deshalb will die Belegschaft Perspektiven für alle deutschen Standorte über 2015 hinaus, ruft Kiesling applaudierenden Streikenden zu.
Martin Kunzmann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Pforzheim bezeichnete das Angebot der Arbeitgeber als schäbig. Unsere Mitglieder können rechnen und wissen was am Ende des Monats im Geldbeutel fehlt erklärte er unter dem Beifall der Anwesenden.
Das Angebot der Arbeitgeber belaufe sich auf unter 2% auf 12 Monate gerechnet. Das reicht hinten und vorne nicht, so Kunzmann. Wenn die Arbeitgeber bei den Verhandlungen am Dienstag nicht noch gewaltig was drauflegen, werden die Warnstreikt auch auf Pforzheim ausgeweitet kündigte er an.
pm/ig Metall pforzheim Diskussionmitdiskutieren |
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