Kultur
Am Podium Anette Groth (Linke), re. der Buchautor Meinrad Heck
Der bekannte Buchautor Meinrad Heck, geb. aus Mosbach, war Gast der Linken in Pforzheim. Anlässlich einer frühsonntaglichen Wahlmatinee stellte Heck sein Buch „Die Taschenspieler – Filz und Kumpanei im Musterländle“ vor. Wobei es nicht nur um den sattsam bekannten Flowtex-Skandal ging, wo ein FDP-Minister seinen Hut nehmen musste. Eröffnet wurde die Buchlesung im Büro der Linken durch die Hausherrin, die Bundestagsabgeordnete Annette Groth, die eine Einführung zum Thema hielt. Und auch die momentane atomare Katastrophe in Japan zum Anlaß nahm, den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie zu fordern. Womit es auch gleich das Stichwort für Meinrad Heck gab, der in seinem gut recherchierten Buch u.a. die katastrophale Entsorgungslage der AKW anprangerte. So wurden in den sechziger Jahren radioaktive Abfälle u.a auch aus dem Kernforschungszentrum Karlsruhe offenbar mit dem Schiff Rhenania 15 über den Rhein ans Meer zur späteren „Entsorgung“ 400 km vor die portugiesische Küste befördert, dort endgültig „versenkt“. Wo die Abfälle heute noch auf dem Meeresgrund vor sich hin rosten...Später kam man dann auf die Versuchsanlage „Asse“, wo man Fässer mit radioaktiven Abfällen „probeweise“ endlagerte. Verschiedene Akw, auch in Baden-Württemberg, gaben bei der Betriebsgenehigung für ihre Anlage dann einfach „Asse“ als Endlager an, „genehmigt...Dort lagern inzwischen unter katastrophalen Bedingungen u.a. 28 kg Plutonium, 5 kg davon würden für die Auslöschung der Menschhheit reichen... Auch die ständigen Castor-Transporte durch Deutschland wurden aus dem Publikum beklagt, Heck wusste dabei auch keine sichere Lösung z.Zt., sonst müsste man das Zeug ja direkt am AKW lagern, siehe hierzu auch die gefährliche aktuelle Situation in Fukushima. In einer regen Diskussion wurde noch erwähnt, dass der CDU-Politiker Bareiss aus Sigmaringen im Schwarzwald bei einer Diskussion über die Risiken der Atomenergie gesagt haben soll, „ das Restrisiko sei ethisch vertretebar..“ Heck erzählte noch aus seiner Zeit als Journalist in Mosbach, als er vom PR-Mann des (stillgelegten) AKW Obrigheim einen Hausausweis erhielt, der ihm „freien Zutritt zur Anlage“ eröffnen sollte. Auch seien im Papierkorb der Zeitungsredaktion mal „vorgefertigte“ Artikel des AKW aufgetaucht, die wohl so veröffentlicht werden sollten...Auch eine mögliche Beeinflussung der Politik z.B. duch das frühere Badenwerk (jetzt ENBW) kam durch einen Zuhörer zur Sprache. Aufgrund der Sicherheitslage in Japan forderte Annette Gorth auch die Vergesellschaftung der AKW, sowie den schnellst möglichen Ausstieg. Dafür sollten andere alternative Energien gefördert werden..Groth war selbst früher bereits aktiv gegen die Kernwaffenversuche z.B. in Polynesien, (wo ja Einwohner ihre Heimat verloren, da ganze Inseln evakuiert wurden.) Sicherheit ginge ihr vor Profitmaximierung, so Groth weiter zum Publikum, dass sich aktiv an der Diskussion beteiligte, die Betroffenheit auch durch die aktuelle Situation in Japan war greifbar.
Fortsetzung der Lesungen folgt !
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