Rubrikübersicht | Impressum | 11. Oktober 2024


Leserbriefe

Trinkwasserinitiative erfreut über Reaktion von CDU/FDP...

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Es ist erfreulich, dass sich die FDP- und CDU-Fraktion im Nieferner Gemeinderat in der Vergangenheit
für den Trinkwasserschutz eingesetzt hat im Zusammenhang mit der Rast- und Parkanlage an der A8.
Sie haben allerdings vergessen zu erwähnen, dass sie dies nur gemacht haben, um einem
Gewerbegebiet auf Nieferner Gemarkung im Wasserschutzgebiet Platz zu machen. Das ist sicherlich
genauso gefährdend für das Trinkwasser und verhindert zudem durch die Flächenversiegelung eine
Grundwasserneubildung in diesem Bereich. Im Übrigen hat ihr Einsatz in der Vergangenheit gegen
eine Brückenlösung über das Enztal inklusive Tieferlegung der Trasse dafür gesorgt, dass für den A8-
Ausbau direkt in die Wasserschutzzone II eingegriffen wird. Hierdurch ergibt sich weiterhin eine nicht
unerhebliche Gefahr für die Pforzheimer und Nieferner Trinkwasserbrunnen in den Enzauen dar.
Wenn die Fraktionen die Stellungnahme des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau
(LGRB) zum Bebauungsplan Reisersweg ernst nehmen würden, dann hätten sie von der Forderung
nach einem Gewerbegebiet längst Abschied genommen. Das LGRB - die wichtigste Fachexperten-
Behörde des Landes zu diesem Thema - stuft in seiner Stellungnahme 2021 das Gefährdungspotential
des Gewerbegebiets als sehr hoch ein.
Zurecht, denn in der engeren Wasserschutzzone II, um die es sich hier handelt, darf außer
Trinkwasserbrunnen nichts anderes gebaut werden. Dass dies in der aktuellen Krisen- und
Klimasituation politisch überhaupt in Frage gestellt wird, ist ökologischer Wahnsinn. Die Aufnahme
eines Gewerbegebiets in den Flächennutzungsplan in einer Wasserschutzzone II wäre nach heutigen
Maßstäben nicht mehr möglich, die geplante Ausweisung ist unverantwortlich.
Die Behauptung von Herrn Schweickert bei der Bebauung greife man nicht in das gewachsene
Erdreich ein, ist schlicht unrealistisch. Allein die Erschließung des Gebietes durch den Bau von
Abwasseranlagen, Straßen etc. bedeutet einen Eingriff in den Untergrund und das Erdreich
abgesehen von Fundamenten für die Gebäude. Die für die Bebauung erforderlichen
Abwasseranlagen stellen eine dauerhafte potenzielle Gefährdung des Trinkwassers dar.
Der Vorentwurf der Satzung für das geplante Gewerbegebiet Reisersweg hatte in der frühzeitigen
Beteiligung noch oberirdische Tankanlagen mit bis zu 10 m³ mit wassergefährdenden Stoffen
ermöglicht. Nach Aussage von Herrn Schweikert sollen nun keine Betriebe mit wassergefährdenden
Stoffen mehr zugelassen werden. Die Gefahr ist dadurch jedoch nicht gebannt, da auch ein Betrieb
mit z.B. hydraulischen Anlagen ausreichend ist, um das Trinkwasser zu gefährden.
Die FDP-Fraktion und CDU-Fraktion betreiben Greenwashing statt Trinkwasserschutz, wenn sie von
einem „ökologischen Gewerbegebiet" sprechen.
---

Initiative Trinkwasser- und Naturschutz gegen ein Gewerbegebiet Reisersweg
Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg Arbeitskreis Pforzheim/Enzkreis, SPD-
Gemeinderatsfraktion PF, WiP-Gruppierung im Gemeinderat PF, Bürgerbewegung Wir in Pforzheim
(WiP), B90/Die Grünen Gemeinderatsfraktion PF, DIE LINKE Kreisverband, SPD Kreisverband, B90/Die
Grünen Kreisverband, B90/Die Grünen Fraktion im Regionalverband, Fridays for Future Pforzheim,
BUND Ortsgruppe Pforzheim, BUND Regionalverband Nordschwarzwald.
PM/TI

27.03.2023

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