Rubrikübersicht | Impressum | 26. April 2024


Leserbriefe

Tarifkonflikt in der Edelmetallindustrie:

Bild: Frühschluß bei Possehl Niefern-Öschelbronn (früher u.a. Tyco)    Foto: IGM Pforzheim-Enzkreis

Frühschluß bei Possehl Niefern-Öschelbronn (früher u.a. Tyco) Foto: IGM Pforzheim-Enzkreis

Warnstreik bei Possehl Electronics Deutschland GmbH in Niefern (Enzkreis)

Nachdem am Montag schon 180 Beschäftigte bei Doduco Pforzheim die Arbeit niedergelegt und sich an einer Kundgebung beteiligt hatten, wurden die Warnstreiks im Laufe der Woche ausgeweitet. So legten die 120 Beschäftigten bei Doduco Sinsheim die Arbeit für eine Stunde nieder, ebenso die Beschäftigten bei der Firma Christian Bauer in Welzheim, wo am gestrigen Donnerstag eine Kundgebung mit 130 Beschäftigten stattfand.

Bei der Firma Possehl Electronics Deutschland GmbH (PED) in Niefern legten am frühen Freitagmorgen bereits 35 Beschäftigte der Nachtschicht ihre Arbeit für eine Stunde nieder und gingen früher nach Hause. Zur Mittagszeit gingen weitere 101 Mitarbeiter aus Frühschicht und Gleitzeit früher nach Hause und mit der Spätschicht werden nach Einschätzung des Betriebsratsvorsitzenden von Possehl, Bernd Fritz 42 weitere Beschäftigte folgen. Damit lag die Streikbeteiligung nach Gewerkschaftsangaben bei rund 80%.

„In diesen Zeiten, in denen Arbeitgeber die Durchsetzungskraft der IG Metall offensichtlich unterschätzen, sind auch Firmen mit einem Haustarifvertrag, für welchen die IG Metall im Nachgang der Tarifrunde möglicherweise nochmals weiterverhandeln muss, gefordert," so Fritz weiter.

„Es kann nicht sein, dass die Coronakrise weiterhin nur auf den Schultern der Beschäftigten ausgetragen wird, die mit Arbeitszeitreduktion und Kurzarbeit im letzten Jahr schon reichlich gegeben haben." so Karin Maischhofer, Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende von PED.

Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Fritz, ergänzt: „Auch die Verbandsaustritte namhafter Edelmetallbetriebe und die Androhungen weiterer Austritte werden uns nicht davon abhalten weiterhin für volle Tarifbindung und Verbesserungen zu kämpfen, im Gegenteil sie spornen uns zusätzlich an."

Insgesamt haben sich nach Angaben der IG Metall in der ersten Woche bereits 608 Beschäftigte der Edelmetallindustrie in Baden-Württemberg an den Warnstreiks beteiligt, davon 358 in Pforzheim und dem Enzkreis.

In der nächsten Woche werden die Warnstreiks insbesondere in Pforzheim dann auch wieder mit öffentlich sichtbaren Aktionen deutlich ausgeweitet, erklärt der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter.

Die IG Metall Baden-Württemberg fordert für die Beschäftigten der baden-württembergischen Schmuck-, Uhren- und Edelmetallindustrie eine Entgelterhöhung im Volumen von 4 Prozent mehr für 12 Monate sowie ein Zukunftspaket, das Möglichkeiten zur Beschäftigungssicherung, einen tariflichen Rahmen für betriebliche Zukunftstarifverträge sowie Verbesserungen für Auszubildende und dual Studierende.

Die Arbeitgeber hatten die erste Verhandlungsrunde nicht genutzt, um zu einem schnellen Ergebnis zu kommen. Vielmehr hatten sie sich insbesondere gegen eine weitere Sonderzahlung ab 2022 gewandt und die Variabilisierung aller Sonderzahlungen gefordert, so die erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim Liane Papaioannou.
PM/igm

10.05.2021

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