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Leserbriefe

Equal Pay Day 7. März 2023

Bild: Gleiches Geld für gleiche Arbeit (Fotorechte: IGM)

Gleiches Geld für gleiche Arbeit (Fotorechte: IGM)

Die IG Metall Pforzheim fordert schnelle Angleichung der Verdienste von Frauen

Am 7. März 2023 ist der Equal Pay Day in Deutschland. Der Tag steht symbolisch für die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Frauen arbeiten im übertragenen Sinn bis zum 7. März unbezahlt. Gesamtgesellschaftlich verdienen Frauen 18 Prozent weniger als Männer. Selbst bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit sind es 7 Prozent.

Der "Equal Pay Day" macht auf die Benachteiligungen von Frauen beim Entgelt aufmerksam. Dabei geht es um Berufswahl, Arbeitszeit, Führungspositionen, Verteilung in den Entgeltgruppen, Möglichkeiten bei der Weiterbildung, Förderprogramme und vieles mehr, so die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Liane Papaioannou.

"Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin." (Art. 3 Grundgesetz)

"Bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit ist eine unmittelbare oder mittelbare Benachteiligung wegen des Geschlechts im Hinblick auf sämtliche Entgeltbestandteile und Entgeltbedingungen verboten." (§ 3 EntgTranspG)

2022 erhielten Frauen 18 Prozent weniger Entgelt als Männer. 20,05 Euro war der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen, 24,36 Euro der von Männern. Frauen haben pro Stunde 4,31 Euro weniger erhalten. Warum? Frauen und Männer arbeiten in unterschiedlichen Branchen und Berufen sowie auf unterschiedlichen Ebenen. Der Entgeltunterschied ist zu über 70 Prozent durch bestehende Strukturen bedingt, empört sich die Gewerkschafterin der IG Metall Pforzheim.

Von den 4,31 Euro sind 1,13 Euro auf die unterschiedliche Branchen und Berufe von Männern und Frauen zurückzuführen, 0,72 Euro weil Frauen häufiger in Teilzeit und Minijobs arbeiten, 0,44 Euro weil Frauen weniger in Führungspositionen arbeiten, 0,15 Euro weil Frauen häufigere Erwerbsunterbrechungen haben, 0,26 Euro sind durch sonstige Faktoren bedingt, 1,61 Euro sind nicht zu erklären ergänzt die für Frauenarbeit bei der IG Metall Pforzheim zuständige Gewerkschaftssekretärin, Martina Walter.

Selbst bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit erhalten Frauen 7 Prozent weniger Entgelt als Männer! Dieser Unterschied ist zwischen 2014 und 2018 nach einer Aufstellung des Statistischen Bundesamts nicht geschrumpft, heißt es in der Presseerklärung der IG Metall Pforzheim.

In Betrieben ohne Tarifvertrag liegt die Differenz hingegen bei 11,2 Prozent

Frauen profitieren stärker als Männer von einer Tarifbindung.

In tarifgebundenen Betrieben ist die Entgeltlücke 10 Prozentpunkte geringer als in tariflosen Betrieben.

Die ERA-Tarifverträge in der Metall- und Elektroindustrie erfüllen die Kriterien an ein diskriminierungsfreies Entgeltsystem. Dort, wo sie zur Anwendung kommen, ist dies auch ein Beitrag zur Entgeltgerechtigkeit zwischen den Geschlechtern, erklärt Martina Walter von der IG Metall.

Gleichwohl sei es auch in diesen Betrieben notwendig, dass Betriebsräte die korrekte Umsetzung und Anwendung der tariflichen Regelungen kontrollieren und auf deren Einhaltung achten, so die Gewerkschafterin weiter.

Auch flexible Arbeitszeitmodelle, wie das Recht auf Aufstockung der Arbeitszeit bis hin zur Vollzeit, befristete Teilzeit und lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle können Elemente sein, die zum Abbau der Differenzen beitragen könnten.

Betriebliche Frauenförderung sei ein weiterer Bestandteil die Lücke zu verkleinern. Dazu sei es notwendig weibliche Führungskräfte zu entwickeln, Quotenregelung und Ziele auf allen Ebenen der Unternehmen einzuführen und zu leben.

Werden die Maßnahmen zügig umgesetzt und die individuellen Möglichkeiten von Frauen genutzt, könnte der Eqal Pay Day in den Februar wandern, so das Resümee in der Erklärung der IG Metall Pforzheim.

igm

 

 

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