Rubrikübersicht | Impressum | 09. Mai 2024


Leserbriefe

BW-Finanzminister Bayaz für weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters ? Fakten statt Neiddebatten

Bild:

ver.di Baden-Württemberg kritisiert die heutige Aussage des baden-württembergischen Finanzministers Danyal Bayaz (Grüne), die Rente mit 67 wäre nicht zu halten und die Menschen müssten im Alter noch länger arbeiten.

Bayaz sagte unter anderem: „Manchmal bekomme ich angesichts heftiger Reaktionen bei der Rentendebatte den Eindruck, dass in diesem Land vor allem Dachdecker leben."

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Es stimmt, dass nicht alle Dachdecker sind. Aber das haben wir auch nie behauptet. Wir reden von Erzieherinnen, Pflegekräften, Müllwerkern und vielen weiteren Berufen im Dienstleistungsbereich. Alles Menschen, die ihre Jobs zu unserem Wohl gerne machen, aber es unter den belastenden Arbeitsbedingungen nicht einmal bis zur heutigen Rentengrenze schaffen. Für sie ist jede Verlängerung Richtung 70 faktisch eine dramatische Rentenkürzung."

Bayaz sagte weiter, es gebe bei der gesetzlichen Rente drei Hebel: Zum einen seien die Rentenbeiträge schon recht hoch, mit einer Anhebung würde man Arbeit nur noch viel teurer machen.

Gross: „Wir haben die niedrigsten Rentenbeiträge seit Jahrzehnten. Der Beitrag ist seit 1997 von 20,3 auf 18,6 Prozent gefallen. Und seit den 90ern hören wir dennoch immer den gleichen Soundtrack: Schon bald explodieren die Beiträge. Richtig ist, dass die Babyboomer irgendwann eine Belastung werden. Aber diese ist temporär und durch Zuwanderung und moderate Beitragssteigerungen finanzierbar."

Infos zum Beitragssatz:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/188738/umfrage/entwicklung-des-beitragssatzes-in-der-gesetzlichen-rentenversicherung-seit-1990/

Bayaz weite: „Die #Rente mit 63 war ein Fehler mit Ansage. Sie steht nur wenigen offen und benachteiligt jüngere Generationen."

Dazu Gross: „Die Rente mit 63 gibt es schon lange nicht mehr. Es ist eine Rente mit 45 Versicherungsjahren, die schon bald nur noch mit 65 Jahren genommen werden kann. Und wer 45 Jahre gearbeitet hat, steht damit übrigens europaweit an der Spitze, noch vor den Isländern. Und hat über sechs Jahre mehr auf dem Buckel als der Schnitt der Deutschen. Diese ständige Neiddebatte, die suggeriert, da mache sich eine Generation auf Kosten der Jungen einen faulen Lenz, ist unsozial und ignoriert außerdem die Fakten."

Infos zur Lebensarbeitszeit in Europa:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/633434/umfrage/lebensarbeitszeit-in-europa-nach-laendern/
PM/IG Metall

02.08.2023

· ver.di startet große Tarifbewegung für rund 30.000 Uniklinik-Beschäftigte
·  Grüner Kreisverband bedauert zerstörte Plakate vor Europa- und Kommunalwahl
· Pro Windkraft Neckar-Alb informiert
· 1832. Das Fest der Demokratie
· Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, erklärt zum Tag der Pressefreiheit:


Diskussion


mitdiskutieren
Name
Email*
Beitrag**
Spamcode
eingeben
2015
* die Emailadresse wird nicht veröffentlicht.
Datenschutz / Impressum