Rubrikübersicht | Impressum | 26. April 2024


Leserbriefe

70 Jahre IG-Metall : 30 Jahre Gewerkschaftssekretär und 1. Bevollmächtigter der IG Metall Pforzheim.

Bild: 70 Jahre in der IG Metall :  Urgestein Franz Fürst wurde 90 Jahre alt (Foto: IG Metall Pforzheim-Enzkreis)

70 Jahre in der IG Metall : Urgestein Franz Fürst wurde 90 Jahre alt (Foto: IG Metall Pforzheim-Enzkreis)

Die berufliche und gewerkschaftliche Laufbahn von Franz Fürst, der inzwischen 90 Jahre alt ist, begann 1951, als er die Arbeit bei der Maschinenfabrik Wasseralfingen aufnahm.

Er trat in die IG Metall ein, war Vertrauensmann der IG Metall, bald Vorsitzender der Vertrauensleute, Kassierer, Betriebsrat und freigestellter Betriebsrat. „Die Zeit bei der Maschinenfabrik Wasseralfingen war der beste Lehrmeister für einen Gewerkschafter", erklärt Franz Fürst heute.

Im Jahr 1961 wurde er IG Metall-Sekretär in Pforzheim.

Seine ersten 5 Jahre bei der IG Metall, in denen er in Pforzheim alleine hauptamtlich war, seien seine Schwersten gewesen, so der Gewerkschafter.

Dann wurde er zum 1. Bevollmächtigten und zum stellvertretender DGB-Vorsitzender in Pforzheim gewählt und übernahm die Rechtsvertretung beim Arbeitsgericht. Er vertrat die Interessen der Beschäftigten bei der AOK und der IHK sowie bei der Arbeitsverwaltung. Zudem war er elf Jahre lang für die SPD im Pforzheimer Gemeinderat tätig.

1966 kam Richard Weissinger als Verstärkung zur IG Metall Pforzheim. Martin Kunzmann kam 1985.

Die Stärke der IG Metall besteht aus 5 Säulen, so Fürst.

die Zahl der Mitglieder,
die Finanzkraft,
die aktiven Funktionäre im Betrieb
Schulungen für die Funktionäre
Die Glaubwürdigkeit der Organisation und ihrer Funktionäre

Seine Bilanz der gewerkschaftlichen Arbeit Die gewerkschaftliche Bilanz von 1961 bis 1991.

• Die Mitgliederzahlen von 4 000 auf über 12 000 erhöht.

• Die Zahl der Betriebe mit Betriebsrat von 30 auf 90 erhöht.

• In 65 Betrieben gewerkschaftliche Vertrauenskörper gebildet

• In 34 Betrieben Jugendvertretungen gegründet.

Dadurch waren bei der IG Metall Pforzheim zeitweise über 1 000 Funktionäre aktiv.

In der betrieblichen Kleinarbeit liege die gewerkschaftliche Größe, weiß Franz zu berichten.

Umfangreiche Interessenkonflikte waren an der Tagesordnung. Dem Herr-im Hause Standpunkt der Unternehmer und Missachtung der Mitbestimmung musste entgegnet, die Uhrenkriese, - Schmuckkrise musste gemeistert werden.

Die IG Metall sei immer dann immer erfolgreich gewesen, wenn die Beschäftigten solidarische zusammenstanden.

Die Arbeitskämpfe: 1963 - 1971 - 1978 und 1984 mit einem 7 wöchigen Streik wurden mit Erfolg bestanden.

Als weitere wichtige geschichtliche Stationen waren für den Gewerkschafter:

1952 - Der Kampf gegen die Wiederbewaffnung.
1958 - Der Kampf gegen den Atomtot.
1967 - Der Kampf gegen die Notstandsgesetze.
1986 - Der Kampf gegen Aussperrung und gegen den§ 116 Arbeitsförderungsgesetz mit dem die Kassen der IG Metall geplündert werden sollten.
Der Kampf gegen Sozialabbau

Am 1. November 1991 war sein letzter Arbeitstag bei der IG Metall. „Die Gewerkschaften bleiben was sie immer waren, das Stärkste, was die Schwachen haben", so der verdiente Gewerkschafter.

Nun konnte Franz Fürst sein Jubiläum von 70 Jahren Mitgliedschaft in der IG Metall feiern. Dazu erhielt der Jubilar im Pforzheimer IG Metall Büro aus den Händen der Ersten Bevollmächtigten Liane Papaioannou die Jubiläumsurkunde und die goldene Anstecknadel der Gewerkschaft.

 

Auf Grund der Pandemie konnte die Feier zum Bedauern des Jubilars nicht im Kreise seiner Weggefährten stattfinden, sondern musste mit einer Zoomkonferenz auskommen.

Zugeschaltet war der Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Martin Kunzmann.

Für Franz Fürst war es bei aller Auseinandersetzung mit den Arbeitgebern immer eine vertrauensvolle Zusammenarbeit wichtig. Er suchte immer einen engen Kontakt zu deren Verbänden.

Dass heute etliche Betriebe aus dem Arbeitgeberverband austreten oder Anerkennungstarifverträge kündigen und damit Tarifflucht begehen, findet er katastrophal.

Dagegen will der DGB Landesvorsitzende Martin Kunzmann und seiner Zeit sein Nachfolger als 1. Bevollmächtigter mit seiner Forderung an die Landesregierung, öffentliche Aufträge nur an Firmen zu vergeben, die Tariflöhne zahlen vorgehen.
PM/IGM

12.02.2021

· Grüne fordern:
· Staat fördert klimaschädliches Verhalten..
· Kritik am OB wegen offenbar mangelnder Schulsozialarbeit..
· Zum Tag gegen Lärm am 24. April 2024
· Wasser-Radtour mit WiP am Sonntag 28.04.2024 um 14 Uhr


Diskussion


mitdiskutieren
Name
Email*
Beitrag**
Spamcode
eingeben
9613
* die Emailadresse wird nicht veröffentlicht.
Datenschutz / Impressum