Rubrikübersicht | Impressum | 06. Dezember 2024


Demokratie und Aktion

Neue Stolpersteine in Pforzheim mit Unterstützung der Löblichen Singer e.V. verlegt

Bild: Der Künstler Gunter Demnig verlegt einen weiteren Stolperstein in Pforzheim , stehend in der  Mitte : Hans Mann (Foto: ron)

Der Künstler Gunter Demnig verlegt einen weiteren Stolperstein in Pforzheim , stehend in der Mitte : Hans Mann (Foto: ron)

 

 

Rund ein gutes Dutzend BürgerInnen waren anwesend, als der Kölner Künstler Gunter Demnig 25 Stolpresteine im Auftrag der Pforzheimer Initiative Stolpersteine in Pforzheim verlegte.


Wie er uns sagte, werden es im April 2023 an die 100.000 Stolpersteine sein, die er seit vielen Jahren in ganz Deutschland verlegt hat.

Hans Mann von der Initiative Stolpersteine las zu jeder Verlegung einen kurzen Text vor, der sich mit den Lebensumständen der mit dem Stolperstein geehrten Menschen beschäftigte.
Unter anderem wurden am 16. März 2023 in der Friedenstrasse 110, einem bekannten Villenviertel für den ehemaligen Präsidenten der IHK Pforzheim Julis Moser und seine Frau zwei Stolpersteine verlegt´. Julius Moser war zwar Ende des 19. Jhdts. Zum evangelischen Glauben übergewechselt, trotzdem deportierten ihn die Nazis in KZ Theresienstadt, und zur Aufgabe seine Firma gezwungen, er musste Zwangsarbeit in der Papierfabrik Dillweissenstein leisten. Nachdem Krieg wurde er IHK-Präsident und war Stadtrat in Pforzheim. In der Nähe vor dem Gebäude Friednestr. 83 ein weiterer Stolperstein für Rosa Weil, die 1892 in den USA ihren Ehemann Alfred gehiratet hatte; sie wurde nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet. In der Lameystr. 36 (Staffel) wurde ein Stolperstein für Friedericke Loeb verlegt, sie konnten über Rotterdam in die USA flüchten, änderte dort ihren deutschen Vornamen dann in Suzanne. Ihre Eltern wurden nach Gurs in den Pyrenäen deportiert, sie konnte aber gegen ein „Lösegeld" von 1.200 US-Dollar deren Freilassung aus dem KZ erreichen. Weitere Stolpersteine wurden u.a. in der Nähe in der Bichlerstr. 1 vor dem Haus von Emil Moser verlegt, einem bekannten Textilunternehmer, der sich nach Angaben der jetzigen Bewohner auch in dem historischen Fachwerkhaus versteckt hielt. Er wurde auch in ein Lager deportiert - überlebte aber glücklicherweise den von Hitler entfachten Verbichtungskrieg. Auch vor dem lokal Kupferhammer, damals Zwangsarbeiterunterkunft, wurden zwei neue Stolpersteine für Simon und Alexandra Filenko (Ukraine) gesetzt, für ihre hier geborenen Kinder sind bereits drei Stolpersteine vorhanden gewesen.
Ob sie alle beim Angriff am 23.02.45 ums Leben kamen, ist nicht mehr zu klären.


Wer sich für die Aktion interessiert bzw. diese unterstützen will, hier die Kontaktdaten:
Initiative Stolperstein
Hans Mann
, Löbliche Singergesellschaft von 1501, Holzgartenstr. 3, 75175 Pforzheim
E-Mail: info@loebliche-singer-pforzheim.de
Der Künstler Gunter Demnig verlegt einen weiteren Stolperstein in Pforzheim ,in der Mitte stehend : Hans Mann (Foto: ron)

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