Demokratie und Aktion
Trauer um die Opfer von Halle
Nach rechtsextremem Anschlag in Halle am 9.10. 2019 Schweigeminuten in Pforzheim
Rund fünfhundert Menschen, darunter viele Schüler, hatten sich am 10. Oktober um die Mittagszeit am Platz der ehemaligen Synagoge in Pforzheim versammelt, um gegen Antisemitismus und Rassenhass zu demonstrieren. Am Vortag hatte ein mutmasslicher Rechtsextremer in Halle versucht, mit Sprengstoff und Schusswaffen in die dortige Synagoge einzudringen. Es hätte wohl ein Blutbad gegeben, wären die Türen nicht verriegelt gewesen . Er hatte bei seinem Amoklauf in Halle zwei Menschen getötet, war später aber von der Polizei gefasst worden. Und wird nun dem Generalbundesanwalt vorgeführt.
Schloßkirchenpfarrerin Heike Reisner-Baral äusserte bei ihrer Rede „Fassungslosigkeit und Entsetzen" über die offensichtlich antisemitische Bluttat und forderte Zivilcourage , gegen Stammtischparolen „über die Juden", Anfeindungen, Bedrohungen, Beleidigungen und Verharmlosungen wie den berühmt-berüchtigten „Vogelschiss in der deutschen Geschichte" geäussert von AfD-Bundessprecher Alexander Gauland, der damit wohl versuchte, die NS-Zeit zu verharmlosen? Und Reisner-Baral rief noch zur Abwahl derer auf, die das Memorial in Berlin als „Denkmal der Schande" (AfD-Rechtsaußen Björn Höcke) bezeichneten. Danach folgte eine zehnminutiges Schweigen im Gedenken an das gestrige Attenta in Halle, viele Prominente waren zu sehen, u.a. Hans-Ulrich Rülke, Bürgermeister Fillbrunn, Stadtrat Uwe Hück u.a.
Als „Schande" bezeichneten Anwesende, dass wiederum ein sogenannter Schülerschützer versuchte, unbehelligt die Demo für seine Zwecke zu nutzen, der mehrfach auffällige Mann hatte inzwischen auch im Pforzheimer Rathaus ein Hausverbot erhalten , wegen einer Störung bei einer Gemeinderatssitzung. (Auf seiner Facebookseite sind u.a. Links zu Webseiten der rechtspopulistischen AfD , Pegida, Frauenbündnis für Kandel, NPD Erzgebirge, zu finden.)
Die Pforzheimer Synagoge war gestern unter Polizeischutz gestellt worden, am Yom Kippur Fest, ein wichtiger jüdischer Feiertag. Vor einiger hatten Aktivisten der Partei die Rechte hier bei einer Vorbeifahrt während des Wahlkampfes mit Plakaten der vorbestraften, einsitzenden
Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck vor der Synagoge polemisiert, was auch von lokalen Antifaschisten kritisiert wurde, warum die denn da überhaupt vorbeifahren durften..
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