Demokratie und Aktion
Talk im Alten Schlachthof Karlsruhe von Baden-TV - v.l.: TV-Moderator, Thomas Rettig,Herr Rütler, Katrin Lechler, Sabine Zürn, Ellen Esen (Foto: RN)
Bei einer Diskussion von Baden-TV im Alten Schlachthof in Karlsruhe am 27.09. 2016 zum Thema Rechtsetremismus
in der Region gab es wütende Zwischenrufe einer Besucherin gegen die Beiträge des
Diskutanten Thomas Rettig (Karlsruhe).Thomas Rettig war lt. einer Pressemitteilung im Stadtanzeiger ein Jahr lang der
Anmelder der extrem rechten Aufmärsche von KARGIDA (Karlsruher gegen die Islamisierung Deutschlands). Er hegt beste Kontakte zu
Neonazis der NPD.
Weitere Teilnehmer waren die Extremisforscherin Ellen Esen, Sabine Zürn (Linke Karlsruhe) , Herr Rütler von der Polizei Karlsruhe
sowie Katrin Lechler von der Initiative gegen Rechts Pforzheim (IgR). Thomas Rettig, der früher in Pforzheim wohnte, bekennender
AfD-Anhänger, agierte zeitweise als Anmelder diverser Demos wie " Karlsruhe wehrt sich, " woran es heftige Kritik der anderen Teilnehmer gab.
Rettig konterte recht polemisch und stellte die Linke, aber auch Grüne und SPD in ein schlechtes Licht wegen deren Zustimmung zur
Flüchtlingspolitik.
Er unterstellte hier der Opposition sogar einen Hang zum Totalitarismus, was sogar dem Polizeibeamten zuviel wurde. Er sagte, "dass
solche Debatten doch wohl eher was für "diverse Hinterzimmer" wäre..Auch bestritt Herr Rettig, dasss bei den Karlsruher Demos von kargidausw.
Rechtsextreme mitliefen. Er gab aber zu, dass es die nicht verbotene Reichskriegsflagge hier gäbe, auch würde die Flagge aus der Kaiserzeit gezeigt..
Katrin Lechler wies daraufhin, dass die Berserker aus Pforzheim den Ordnerdienst bei den Karlsruher Demos verrichten
würden. Auch Frau Zürn attackierte den oft nervös wirkenden und etwas masslos agierenden Redner Thomas Rettig.
Katrin Lechler (IgR) zeigte auf die seit Jahren unveränderte Situation in Pforzheim, wo der rechtsextreme FHD (Freundeskreis ein
Herz für Deutschland)flankiert vom Heidischen Sturm sinngemäß eine Art Hausrecht auf dem Wartberg geschaffen hat.. Die Politikforscherin Ellen Esen
meinet, dass man die spezielle Situation in Karlsruhe nicht mit dem Enzkreis vergleichen kann. Dort gab es ja mehrer schwere
Zwischenfälle u.a die Brandstiftung in einem geplanten Flüchtlingsheim in Remchingen, das ausbrannte..
Auch Pforzheim hat seine hohe Zustimmung für die AfD bei den jüngsten Wahlen auch der hohen Zustimmung aus Kreisen
russlanddeutscher Zuwanderer, hier gilt es, diese verunsicherten Menschen zu informieren und wieder zurückzuholen, da sie
oft auch Demagogen auf den Leim gehen (Fakemeldung Vergewaltigung einer 13-jährigen u.a.) .
Resümee war für die wenigen Besucher auch, dass dieses wichtige Thema noch besser in die Öffentlichkeit gelangen muss,
auch wäre es besser gewesen, für Besucherfragen ein Saalmikrofon aufzustellen, damit unangenehme und störende Zwischenrufe
unterbleiben können.
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