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Demokratie und Aktion

Gedenkfeier zum 80. Jahrestages des Überfalls der Nazi-Wehrmacht auf die Sowjetunion

Bild: Christof Grosse (FI Pforzheim) bei seiner Rede auf den Brötzinger Friedhof (Foto.ron)

Christof Grosse (FI Pforzheim) bei seiner Rede auf den Brötzinger Friedhof (Foto.ron)

Vor 80 Jahren, am 22. Juni 1941, ereignete sich der Überfall der Nazi-Wehrmacht auf die Sowjetunion, es begann ein beispielloser Vernichtungskrieg, dabei wurden 27 Millionen Menschen gewaltsam getötet. Aus diesem Grund hielt die Friedensinitiative Pforzheim unterstützt auch durch Pax Christi und der DFG-VK eine Gedenkfeier auf dem Brötzinger Friedhof ab. Nahe der Kapelle liegen die sterblichen Überreste ehemaliger Zwangsarbeiter aus der Ukraine und der UdSSR. In Pforzheim wurden auch Zwangsarbeiter eingesetzt, die aus dem Elsass verschleppt wurden, z.B. aus La Bresse. Der ehemalige DGB-Vorsitzende Jürgen Schroth erzählte vom Schicksal der hier beerdigten Zwangsarbeitern, darunter auch viele Kinder, die an Keuchhusten, Herzversagen, Masern oder Unterernährung gestorben waren. Die aus ihren Heimatländern verschleppten Zwangsarbeiter (3000-4000) mussten unter unmenschlichen Bedingungen in der Pforzheimer Traditionsindustrie Schwerstarbeit (12 Stunden/Tag) mit nur geringem Lohn leisten, später verweigerten bis auf Fa. Witzenmann viele dieser Betriebe (z.B. Fa. Lutz Weiss/Turnplatz) ihren Beitrag zur Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft. Teilweise waren die Zwangsarbeiter im Gebäudes des Kupferhammer untergebracht, vor der heutigen Gaststätte wurden mehrere Stolpersteine gesetzt. Andere Zwangsarbeiter kamen ins sogenannte "Russenlager" im Brötzinger Tal. Christof Grosse (Fi Pforzheim) erzählte von der Schwierigkeit, hier einen würdigen Rahmen zuschaffen, die Versöhnung mit dem Osten war lange Tabuthema , im Gegensatz mit z.B. Frankreich, unterstützt durch den Bürgerverein Brötzingen wurden rund 20 Jahren hier Kreuze aus Metall aufgestellt, für die Opfer des NS-Regimes. Christof Grosse warnte vor neuen Spannungen, die sich durch die Nato-Osterweiterung ergeben würden, kritisierte aber auch Russland wegen der Okkupation von Teilen der Ukraine. Anschließend legten die Teilnehmer Blumen auf den Gräbern der Zwangsarbeiter nieder.
Auch Katja Mast, MdB, stellt sich bei einer anderen Veranstaltung mit der Deutsch-Russichen Gesellschaft am sog. "Russenlager " an die Seite des DGB Pforzheim, der DFG-VK und Pax Christi, die hier auf dem Brötzinger Friedhof an Krieg, Völkermord, Rassenwahn und Zwangsarbeit erinnern.

 

 

 

23.06.2021

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