Termine
Bisheriger Prellbock am Hauptgüterbahnhof wird nun modernisiert
Einladung zum 85. Gedenktag an die Deportation der Pforzheimer Jüdinnen und Juden nach Gurs
(stp). Am Mittwoch, 22. Oktober, findet um 12.30 Uhr die Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Deportation der jüdischen Bürgerinnen und Bürger Pforzheims nach Gurs an der Gedenkstätte am ehemaligen Hauptgüterbahnhof statt, im Beisein der Landtagspräsidentin von Baden-Württemberg, Muhterem Aras, sowie des Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Abraham Lehrer. Zu diesem Gedenken laden die Jüdische Gemeinde Pforzheim und die Stadt Pforzheim alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein. Im Mittelpunkt steht die feierliche Einweihung der im Auftrag der Jüdischen Gemeinde neu gestalteten Gedenkstätte auf dem neu benannten „Platz des 22. Oktober 1940". Mit dem von Architekt Peter W. Schmidt entworfenen Mahnmal wird an alle nach Gurs deportierten Kinder, Frauen und Männer aus Pforzheim namentlich erinnert.
In diesem Jahr werden ein Gurs-Überlebender sowie Nachfahren von Opfern der Deportation, die aus Israel und den USA anreisen, an der Gedenkveranstaltung teilnehmen. Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim und der Chor der Jüdischen Gemeinde rahmen die Gedenkfeier mit musikalischen Beiträgen.
Das neue Denkmal am „Platz des 22. Oktober 1940"
Das Denkmal zum 22. Oktober 1940 erinnert an die Deportation der jüdischen Menschen Pforzheims nach Gurs und ermöglicht das namentliche Gedenken. Neben den Namen der in Gurs internierten Pforzheimerinnen und Pforzheimer werden auch die der ebenfalls von Pforzheim aus nach Gurs deportierten Jüdinnen und Juden aus Königsbach genannt. Das Denkmal ist ein sichtbares Zeichen der Erinnerung an das von Deutschen vor 85 Jahren hier in Pforzheim begangene Unrecht und seine Opfer. Verbunden mit der Erinnerung ist die Mahnung für die Gegenwart, nie wieder solches Unrecht zuzulassen.
Das Denkmal erweitert den bestehenden Gedenkort am Hauptgüterbahnhof. Es wurde von der Jüdischen Gemeinde initiiert und mit finanzieller Unterstützung der Stadtgesellschaft und der Stadt Pforzheim realisiert.
Hintergründe
Vor 85 Jahren wurden am 22. und 23. Oktober 1940 über 6.500 Menschen jüdischen Glaubens aus den früheren NS-Gauen Baden und Saarpfalz von den Nationalsozialisten in das französische Internierungslager Gurs nach Südfrankreich verschleppt. 202 von ihnen kamen aus Pforzheim. Viele starben aufgrund der menschenunwürdigen Lebensbedingungen im französischen Internierungslager oder wurden von Gurs aus in die deutschen Vernichtungslager im Osten gebracht und dort ermordet. Nur sehr wenige Deportierte überlebten und konnten sich von Gurs in die Emigration retten. Die Deportation nach Gurs bildete den Auftakt der systematischen Vertreibung und Ermordung der jüdischen Deutschen, noch bevor diese Vernichtungspolitik gegenüber den europäischen Juden 1942 auf der Wannseekonferenz
PM/Stpf
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