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Termine

"Psychologie des Djihjadismus - ein ideologisches Ensemble" am Freitag, den 22.07.2016, 19 Uhr in der Pennsylvaniastr. 8, Karlsruhe

Bild:

Spätestens seitdem der Islamische Staat große Landstriche unter seine
Kontrolle gebracht hatte und die ersten Anschläge auf dem europäischen
Kontinent verübt wurden, stellt die konkrete djihadistische Praxis der
extremen Frauenfeindlichkeit, des Antisemitismus, der Homophobie, der
ritualisierten Gewalt, der Sexualfeindlichkeit und der schaubegierigen
Kontrolle des Alltags die westliche Welt vor vermeidbare Rätsel.

Reaktionäre und rechte Gruppierungen nehmen dies zum Anlass ihre Hetze
und Weltbilder zu verbreiten und zu untermalen.

Einen anderen Blick zeigt der Workshop von Felix Riedel, welcher in
aktuelle psychoanalytische Studien zum islamistischen Terrorismus
einführt und eigene Vorschläge, die Rekrutierungserfolge zu erklären,
macht.

Der Djihadismus ist jedoch nicht erklärbar in einer Psychologie des
Anderen, als Arztbrief. Als gesellschaftlich-geschichtliches Phänomen
sind seine ideologischen Muster abhängig von Phänomenen des Westens:
Ideologische Obdachlosigkeit, bürgerliche Kälte und die fehlende
Umsetzung von Glücksversprechen wie Freiheit und Individualität. Nur
reflexiv ist der Djihadismus zu beschreiben, um sein Bedrohungspotential
nicht irrtümlich in pathologisch fanatischen Randgruppen zu isolieren
und dadurch zu verharmlosen.

Am Konflikt zwischen Salafisten und Sufis in Ghana veranschaulicht Felix
Riedel die Dialektik der islamischen Aufklärung und die Gefahr der
Auseinandersetzung mit dem Djihadismus als kultürliche, vormoderne und
damit sich selbst überholende Fußnote. Gegen relativistische und
postmoderne Auslegungen des Korans wird der modernistische und texttreue
Wahrheitsanspruch der Salafisten anerkannt, um die theologische Krise
der islamischen Welt in ihrer Drastik und Tragweite erfassen zu können.
Grundsatz ist die atheistische Religionskritik im Interesse der
konkreten Muslime zu vollziehen und nicht zum Zwecke der Abwehr von
vermeintlich Fremdem.

Felix Riedel ist freischaffender Ethnologe (Dr. phil.) und freier Autor
mit einem Fokus auf Kritischer Theorie. Er forscht seit über 10 Jahren
über moderne Hexenjagden und befasst sich primär mit Gewaltanthropologie
(Gruppengewalt, Djihadismus, Antisemitismus, Genozide) und Medien (insb.
Propagandaforschung, Wahrnehmungsphilosophie und Kulturindustrie).

--
Mit freundlichen Grüßen,

Petra Schwarz,

Libertäre Gruppe Karlsruhe

25.07.2016

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