Leserbriefe
Der Tarifkonflikt für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg steht vor der entscheidenden Verhandlungsrunde.
Bevor am morgigen Donnerstag in Böblingen (WBO-Haus, Beginn gegen 9:30 Uhr) die Verhandlungen in vierter und vorerst letzter Runde fortgesetzt werden, haben auch heute über 1.500 Beschäftigte aus über 30 Betrieben an Warnstreiks teilgenommen. Mit den meist zweitägigen Arbeitsniederlegungen will die Gewerkschaft den Druck aus den Betrieben auf die Arbeitgeber in die Gespräche morgen mitnehmen.
Heute Vormittag versammeln sich Streikende aus mehreren Betrieben in Waldachtal bei einem Unternehmen sowie in Calw auf dem Marktplatz gegen 11:30 Uhr.
Der WBO hatte mit Druck auf seine Mitgliedsunternehmen versucht, gemeinsame Streikaktionen von Beschäftigten unterschiedlicher Firmen zu verhindern. So wurden Busunternehmen aufgefordert, bereits von ver.di gebuchte Busse für Fahrten zu Kundgebungen, nicht zur Verfügung zu stellen. ver.di kritisiert diesen Versuch, die Organisation von Warnstreiks zu unterlaufen, scharf. Die Anreise der Streikenden nach Tübingen konnte gestern durch private Initiativen von Beschäftigten dennoch gewährleistet werden.
Jan Bleckert, ver.di-Verhandlungsführer: „Die Arbeitgeber haben es morgen in der Hand, ob sie auf einer weiteren dreijährigen Stagnation bei den Arbeitsbedingungen bestehen wollen und damit diesen Konflikt unnötig eskalieren. Oder uns die Hand reichen für eine nachhaltige Stärkung der Branche. Um gemeinsam, Unternehmen und Beschäftigte, einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Verkehrswende zu leisten."
Sollten die Gespräche morgen erneut ohne verhandlungsfähiges Angebot beendet werden, wird die ver.di Tarifkommission über ein Scheitern der Verhandlungen und die Einleitung einer Urabstimmung beraten.
Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen e.V. (WBO) hatte zwar in der dritten Runde am 31. Januar ein konkretes Angebot vorgelegt, doch dieses bleibt weit hinter den Erwartungen der Fahrerinnen und Fahrer zurück. Vorgeschlagen wurden als Inflationsausgleich lediglich dreimal 2,5 Prozent mehr Lohn über einen Zeitraum von 36 Monaten. Auch für die betriebliche Altersvorsorge liegt nun ein Angebot auf dem Tisch, das jedoch nur schrittweise über drei Jahre eine bescheidene Verbesserung von drei Prozent vorsieht.
ver.di fordert für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht war am 31. Dezember 2024 ausgelaufen.
Betroffen von den Arbeitsniederlegungen waren gestern und heute unter anderem:
Backnang, Waiblingen, Hemmingen, Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen, Raum Karlsruhe, Ettlingen, Ittersbach, Waghäusel und Bruchsal, Tübingen, Schwetzingen, Göppingen, Geislingen, Esslingen, Böblingen, Sindelfingen und Reutlingen.
PM/ver.di
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