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Leserbriefe

NEUE STOLPERSTEINE WERDEN IN PFORZHEIM VERLEGT

Bild: Stolpersteine wurden auch für Fam. Reinheimer bereits verlegt (Foto:ron)

Stolpersteine wurden auch für Fam. Reinheimer bereits verlegt (Foto:ron)

Am Samstag, 5. März 2022 verlegt die Löbliche Singergesellschaft weitere 22 Stolpersteine in Pforzheim.

 



Beginnend um 13.30 Uhr an der Zerrennerstraße.

Wir laden Sie und Ihre Leserschaft ein, an der Verlegung teilzunehmen.
Es gelten die aktuellen Corona-Vorschriften.


Zeitplan für die Verlegung:

13.30 Uhr Zerrennerstraße 29 4 Steine
ca. 13.50 Uhr Gerberstraße 2 7 Steine
ca. 14.20 Uhr Ebersteinstraße 6 3 Steine
ca. 14.35 Uhr Hohenzollernstraße 96 1 Stein
ca. 14.45 Uhr Luisenstraße 51 4 Steine
ca. 14.55 Uhr * Wimpfener Straße 2 1 Stein
ca. 15.10 Uhr * Wilferdinger-Straße 6  2 Steine

* bei diesen beiden Verlegungen werden Nachfahren der Personen anwesend sein, für die die Steine verlegt werden.

Bitte beachten Sie, die Uhrzeiten sind nicht minutengenau verbindlich - wegen z.B. Verkehrsproblemen oder Verzögerungen beim Verlegen.

 


Stolpersteine „Hier wohnte 1933-1945". Ein Kunstprojekt für Europa von Gunter Demnig in Pforzheim realisiert mit einer Kooperation aus Löblicher Singergesellschaft von 1501 Pforzheim und der Privaten Pforzheimer Initiative Stolpersteine.

Ein Projekt, das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Sinti und Roma, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer während der Diktatur der Nationalsozialisten lebendig erhält.

Der Kölner Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, in dem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln mit ihrem Namen und ihren Lebensdaten aus Messing in den Gehweg einlässt. Mit den Stolpersteinen vor den Häusern hält er die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier lebten.

Stolpersteine ist das größte und einzige dezentrale Kunstwerk Europas...
das in Pforzheim durch die Löbliche Singergesellschaft von 1501 Pforzheim getragen und gepflegt wird.

Insgesamt sind dann 343 Stolpersteine in Pforzheim verlegt.

Schirmherrschaft für Pforzheim: OB Peter Boch.


Initiative Stolpersteine in Pforzheim

Früher wohnten sie in ihren Häusern, vielleicht nebenan, die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung. Auch in unserer Stadt Pforzheim. Immer weniger Menschen erinnern sich noch daran.

Seit langem wissen wir, dass damals neben dem millionenfachen Mord an europäischen Juden auch Sinti und Roma, geistig behinderte Menschen, physisch Kranke, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, ausländische Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, politisch Verfolgte und Regimegegner zu den Opfern zählten.

Die bundesdeutsche Nachkriegsgesellschaft ging der Auseinandersetzung mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit lange aus dem Wege. Weder das Ausmaß der Vernichtung noch die grausamen Begleitumstände wurden somit angemessen verarbeitet oder erinnert.
Jahrelange Nachforschungen engagierter Bürgerinnen und Bürger haben zu verwertbaren Informationen über die Opfer des NS-Regimes in Pforzheim geführt - unterstützt durch das Stadtarchiv Pforzheim.

2007 fand die Private Initiative Stolpersteine ihre Trägerschaft durch die Löbliche Singergesellschaft von 1501 Pforzheim und anschließend die offizielle Unterstützung durch den kompletten Gemeinderat der Stadt Pforzheim.

Seit 2018 ist der Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim, Peter Boch, Schirmherr der Initiative Stolpersteine in Pforzheim.

Die ersten vier Stolpersteine wurden in Pforzheim am 13. März 2008 auf dem Platz der Synagoge verlegt. Der Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Pforzheim, ein evangelischer und ein katholischer Geistlicher sprachen im Andenken an die Opfer Gebete.

Als der Kölner Künstler Gunter Demnig im Jahre 1995 sein Projekt „Stolpersteine" entwickelte, wollte er vor allem in der jüngeren Generation ein neues Bewusstsein schaffen für einen versöhnlicheren Umgang mit der Schuldenlast aus der Vergangenheit. Künstlerisch gestaltete Pflastersteine werden in Gehwegen verlegt in unmittelbarer Nähe zu den damaligen Wohnungen der Opfer. Auf jedem Stolperstein stehen Name, Lebensdaten und Schicksal des Opfers.

Diese Biografie entreißt die Toten aus ihrer ausschließlichen numerischen Betrachtung der NS-Bürokratie und gibt ihnen ihre menschliche Würde zurück. Nicht als Grab- oder Gedenkstätten sind die Stolpersteine gedacht. Sie wollen auch nicht die einstigen Täter anprangern oder gar eine Generation von Mittätern belasten. Als Stolpersteine im übertragenen Sinn fordern sie unsere Aufmerksamkeit im Alltag. Stolpersteine wollen Fragen und Diskussionen zum NS-Regime auslösen und die Erinnerung an seine Opfer aufrechterhalten.

 

 

 


Vielfach haben Schulklassen Stolperstein-Projekte ausgeführt und dabei lokale Vorgänge aufgedeckt. Auffallend ist die Betroffenheit, mit der junge Menschen 80 Jahre nach KZ und Holocaust das Schicksal der Opfer nachempfinden und darüber nachdenken, wie das alles überhaupt möglich wurde und geschehen konnte.

Oft wird berichtet, dass auf diesen Anstoß hin ein neues Bewusstsein für demokratische Wachsamkeit und Zivilcourage gewachsen ist.

 

Weitere Termine, Daten, Geschichten und Geschichte aus Pforzheim und Region finden
Sie im Internet unter:
www.stolpersteine-pforzheim.de
www.loebliche-singer-pforzheim.de

 

PM

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