Rubrikübersicht | Impressum | 22. März 2025


Leserbriefe

Nächste Woche deutliche Ausweitung der Warnstreiks im öffentlichen Dienst

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Unmittelbar vor der dritten und vorerst letzten Verhandlungsrunde in der Tarifrunde im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen, erhöht ver.di Baden-Württemberg in der kommenden Woche den Druck.

Mit einer deutlichen Ausweitung der Arbeitsniederlegungen im ganzen Land will die Gewerkschaft die Blockade der Arbeitgeber bei allen Forderungen auflösen. Bisher sind Bund und Kommunen Angebote in allen Punkten, vom Gehalt über zusätzliche freie Tage bis zu mehr Zeitsouveränität schuldig geblieben.
Die Warnstreiks nächste Woche finden in der Regel an einem Tag zentral in den sieben ver.di Bezirke statt. In einigen Bezirken wird auch mehrtägig die Arbeit niedergelegt. Betroffen sind alle Bereiche des öffentlichen Dienstes von Stadtverwaltungen und Landratsämtern über Kitas, Kliniken, Sparkassen, Schwimmbäder, Jobcenter und Arbeitsagenturen, bis hin zu Stadtwerken und teilweise auch dem kommunalen Nahverkehr.
Bereits gestern wurden bundesweite Warnstreiks am Montag an den Flughäfen angekündigt, im Land ist der Flughafen Stuttgart betroffen.
Größere zentrale Kundgebungen gibt es nächste Woche am Dienstag in Karlsruhe, Heilbronn und Konstanz, am Mittwoch in Mannheim und Reutlingen sowie am Donnerstag in Stuttgart, Freiburg und Ulm.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiterin: „Dass eine noch nicht gewählte Bundesregierung binnen weniger Tage ein Investitionspaket von annähernd einer Billion Euro auf den Weg bringen kann, hat uns gelehrt:
Den Satz «wir haben kein Geld für unser Personal» können wir nicht mehr ernst nehmen. Wo ein Wille ist, ist offensichtlich auch ein Weg, wenn der Druck hoch genug ist. Unser Wille in dieser Tarifrunde ist, für den öffentlichen Dienst moderne, zeitgemäße und gute Arbeitsbedingungen zu organisieren. Für den nötigen Druck sorgen wir jetzt vor der dritten Verhandlungsrunde."

Warnstreiks nach ver.di Bezirken nächste Woche:

Stuttgart:
Donnerstag, 13. März: Regionaler Streiktag in Stuttgart mit der Stadt Stuttgart und ihren Eigenbetrieben und den Landkreisen Böblingen, Rems-Murr und Ludwigsburg in allen Bereichen inklusive AWS und SSB. Kundgebung mit ver.di Bundesvorstand und Co-Verhandlungsführerin Christine Behle, Sammeln der Streikenden ab 9.00 Uhr im Stuttgarter Gewerkschaftshaus, Demo ab 11.00 Uhr, Kundgebung ab 11.45 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz.
Freitag, 14. März: Unter anderem Warnstreik Stadt Stuttgart in Stuttgart und ihren Eigenbetrieben (mit AWS, ohne SSB), sowie das Klinikum Stuttgart, Kommunalverband Südwest (KVSW), Rems-Murr Kliniken (RMK) und die Regionalkliniken Holding (RKH); Streikversammlung / Demokratiekongress im Stuttgarter Gewerkschaftshaus.
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Rhein-Neckar:
Mittwoch, 12. März, regionaler Streiktag in Mannheim. Kundgebung mit ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross, Musik von Megaton sowie Stimmen aus den Betrieben. Demo ab neun Uhr vom alten Messplatz zum Ehrenhof.


Ulm-Oberschwaben:
Montag Ravensburg (regionaler Streiktag- mehrere Betriebe ca. 300 TN).
Dienstag Heidenheim (regionaler Streiktag- mehrere Betriebe ca. 300 TN).
Mittwoch Aalen (regionaler Streiktag- mehrere Betriebe ca. 500 TN).
Mittwoch und Donnerstag Ostalbklinikum Aalen zwei-tägig.
Donnerstag Ulm ca. 2.000 TN, Kundgebung mit der stellvertretenden ver.di Landesbezirksleiterin Hanna Binder.
Freitag Ulm mit kleineren „Wirkungsstreiks".


Heilbronn-Neckar-Franken:
11. März: Zentraler Streiktag mit allen Bereichen Stadt und Landkreis Heilbronn, Landkreis Schwäbisch Hall, Landkreis Hohenlohe, Landkreis Tauberbischofsheim, Landkreis Neckar-Odenwald.
Mit den Krankenhäusern: SLK-Kliniken, Klinikum Crailsheim, Neckarodenwald-Kliniken und das Krankenhaus in Tauberbischofsheim.
Der Nahverkehr wird in der Stadt Heilbronn betroffen sein.
Des Weiteren werden Kreissparkassen ebenfalls in den Streik gehen.
Treffpunkt um 9:00 Uhr auf der Theresienwiese Heilbronn, Demo Start um 10:00 Uhr mit anschließender Kundgebung mit dem ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross.


Mittelbaden-Nordschwarzwald:
Dienstag, den 11. März 2025 ab 09:00 Uhr Treffen der Streikenden an drei Orten in Karlsruhe: 1. Städtisches Klinikum (Franz-Lust-Str. Ecke Moltkestr.); 2. Vidia Kliniken (Steinhäuserstr.); 3. VBK Betriebshof (Tullastr.).
Aufgerufen sind viele Dienststellen und Betriebe in den Landkreisen Karlsruhe, Rastatt, Calw, Freudenstadt und Enzkreis und die Städte Karlsruhe und Baden-Baden. Dies betrifft viele Kitas, den ÖPNV, die kommunalen Verwaltungen, Stadtwerke, Müllabfuhren und Kliniken.
Demozüge von allen drei Standorten ab ca. 09:30 Uhr zum Marktplatz - dort Kundgebung mit der stellvertretenden Landesbezirksleiterin Hanna Binder ab 10:30 Uhr.


Südbaden Schwarzwald:
11. März: Zentraler Streiktag in Konstanz und Südschwarzwald in allen Bereichen inklusive Nahverkehr/Fähre in Konstanz.
Kontakt: Thomas Weisz 0151 72447970.
12. März: Streiktag Ortenau Klinikum (Lahr/Achern/WOL/OG) in Offenburg.
14:00 Uhr Kundgebung, Ebertplatz Offenburg.
Kontakt: Michael Herbstritt 0151 42612174.
13. März: zentraler Streiktag in allen Bereichen in Freiburg und Südbaden inklusive Nahverkehr in Freiburg.
Programm ab 11:00h am Platz der Alten Synagoge, 11:30 Uhr Rede ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross, Demonstration ab 12:15 Uhr.


Fils-Neckar-Alb:
Doppelstreiktag 11. und 12. März im Landkreis Esslingen und Göppingen. Alle Bereiche des öffentlichen Dienstes inklusive Nahverkehr (SVE in Esslingen mit Notdienst).
Doppelstreiktag 12. und 13. März im Landkreis Reutlingen, Tübingen und Zollernalb in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes.
11.03: 11:00 Kundgebung in Esslingen Rathausplatz.
12.03: 12:15 Kundgebung in Reutlingen Marktplatz (Mit ver.di Bundesvorstand und Co-Verhandlungsführerin Christine Behle).
13.03: 12:00 Kundgebung in Tübingen Europaplatz.


ver.di fordert in der Tarifrunde 2025 für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto" sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Die dritte Runde ist vom 14. - 16. März 2025 ebenfalls in Potsdam angesetzt. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamt:innen, Richter:innen, Soldat:innen sowie auf Versorgungsempfänger:innen übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen auch für GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion.

In Baden-Württemberg sind nach Angaben des KAV insgesamt 385.000 Beschäftigte direkt von den Tarifverhandlungen betroffen. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes am Stichtag 30. Juni 2023 arbeiten davon rund 248.000 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen.
Rund 67 Prozent der Beschäftigten in den Kommunen (insgesamt inklusive Beamt:innen) sind Frauen, die Teilzeitquote beträgt rund 44 Prozent.
Ebenso direkt betroffen sind rund 30.000 Beschäftigte bei den baden-württembergischen Sparkassen sowie Beschäftigte in kommunalen Kliniken, Versorgungsbetrieben und Nahverkehrsunternehmen.
Außerdem haben die bundesweiten Verhandlungen unter anderem Auswirkungen auf den Verlauf der Tarifrunde von rund 10.000 Beschäftigten bei der Agentur für Arbeit und über 3.000 Beschäftigten bei der Deutschen Rentenversicherung im Land.
PM/ver.di

09.03.2025

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