Rubrikübersicht | Impressum | 13. Dezember 2024


Leserbriefe

Jubilar Ehrung der IG Metall Pforzheim 2024

Bild: Alle Jubilare der IG Metall Pforzheim-Enzkreis (Foto. Philipp Schmelzle)

Alle Jubilare der IG Metall Pforzheim-Enzkreis (Foto. Philipp Schmelzle)

 

Insgesamt 153 Jubilare wurden für 40, 50, 60 und 70 Jahre Mitgliedschaft in der IG Metall Pforzheim geehrt.

 

In der Ispringer Turn- und Festhalle begrüßte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, Tom Wolters die langjährigen Mitglieder der IG Metall Pforzheim, die seit 40, 50, 60 und sogar 70 Jahren die Treue halten und sich durch ihr Engagement und ihre tiefe Verbundenheit zur Gewerkschaft auszeichnen.

 

Mit den Worten „In einer Zeit, in der sich die Arbeitswelt ständig verändert und neue Herausforderungen entstehen, sind Menschen wie ihr, die über Jahrzehnte hinweg das Rückgrat unserer Organisation bilden, von unschätzbarem Wert. Ihr seid ein Teil dieses großartigen Projekts. In dieser Zeit des Wandels und des Fortschritts habt ihr euren Platz in der IG Metall gefestigt und dazu beigetragen, die Rechte der Arbeiter und Angestellten zu stärken. Eure Mitgliedschaft in der IG Metall hilft dabei, sicherzustellen, dass die Profite dieser Blütezeit gerechter auf die Arbeitnehmer verteilt werden." begann Wolters seine Rede.

 

Nach einer kurzen Vorstellung seiner Person und des gesamten Teams der IG Metall Pforzheim stellt er den Ablauf des Abends vor und begrüßte Kai Burmeister, Landesvorsitzender des DGB Bezirks Baden-Württemberg, welcher als Hauptredner zu Gast war.

 

Kai Burmeister begann seine Rede mit einer kleinen Zeitreise durch die Jahrzehnte, zu denen die Jubilare Mitglied der IG Metall wurden.

Er begann 1952 mit dem in Kraft treten das Betriebsverfassungsgesetz und der dadurch entstandenen Demokratie im Betrieb. „Die betriebliche Mitbestimmung ist noch sehr eingeschränkt. Ziel ist und bleibt, die Mitbestimmung zu verbessern und auszubauen.

Sportlich hat sich die Bundesrepublik langsam von den Kriegsfolgen erholt," so Kai Burmeister. Nach ein paar Fußball Anekdoten und den Musikalischen High-Light den verschiedenen Jahrzehnten ging Kai auch auf die politischen und tariflichen Erfolge ein. Neben der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und der Reformierung des Betriebsverfassungsgesetzes fand er auch ein paar klare Worte zu den Themen der europäischen Wirtschaft, die mit Währungsschwierigkeiten und hohen Inflationsraten kämpfte. Zusätzlich nannte er die Ölkrise sowie die Wirtschaftskrise, die Autofreien Sonntage und Kurzarbeit. Aber auch die Themen der Arbeitslosigkeit und die Folgen von Unternehmensinsolvenzen sprach er an.

Mehr Zeit zum Leben, Lieben, Lachen hieß es 1984 bei dem trotz massivem Widerstand der Arbeitgeber und zahlreichen Aussperrungen gerade im Tarifgebiet Nordwürttemberg/Nordbaden nach 7 Wochen Arbeitskampf der Durchbruch erzielt wurde. Die 40-Stunden-Mauer ist durchbrochen, die 35-Stunden-Woche wird schrittweise bis 1995 eingeführt.

 

„Liebe Jubilare, die Tarifrunden heute aber auch in der Vergangenheit zeigen, auf uns Gewerkschaften kommt es an. Mehr Geld und mehr Freizeit. Dafür haben wir Gewerkschaften schon immer gekämpft und auch auf die aktuellen Tarifabschlüsse können wir stolz sein. Wir sorgen dafür, dass die Kolleg*innen einen Teil vom Kuchen abbekommen. Wir treffen den Nerv der Zeit! Sicherheit und Perspektive sind wichtige Garanten für eine gerechte Zukunft. Die Menschen müssen im Wandel mitgenommen werden, um den sozialen Frieden zu sichern und um sie immun gegen rechte Hetze und populistische Parolen zu machen. Gewerkschafter*innen sind immer Verteidiger der Demokratie. Wir Gewerkschaften haben aus der Geschichte gelernt. Solidarität und Zusammenhalt sind unser Markenzeichen." Mit diesen Worten beendete Burmeister seine Rede und bedanke sich nochmals bei allen Jubilaren für Ihre langjährige traue zur IG Metall.

 

Tom Wolters ging auf die aktuelle Tarifpolitik sowie die aktuellen Veränderungen innerhalb der Politik ein und endete mit den Abschließenden Worte „Wir haben momentan viele Herausforderungen vor der Brust, die wir gemeinsam angehen müssen. Aktuell befinden wir uns in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Wir haben die letzten zwei Wochen an jedem Tag Frühschlussaktionen und Warnstreiks gehabt. Allein diese Woche haben Kundgebungen an sieben verschiedenen Orten in Pforzheim und dem Enzkreis stattgefunden. Ich bin sehr stolz auf die Leistung unseres Teams in der Geschäftsstelle und bin begeistert, wie sehr sich unsere Mitglieder beteiligt haben. Insgesamt waren es in dieser Woche rund 2.000 Beschäftigte, die ihren Arbeitsplatz vorübergehend verlassen haben, das ist wirklich großartig. Anfang nächster Woche steht es nun auf der Kippe. Wir werden in der vierten Verhandlungsrunde sehen, ob der Druck unserer Warnstreiks ausgereicht hat und die Arbeitgeber ein für uns akzeptables Angebot unterbreiten. Wenn nicht, müssen wir noch stärker in die Auseinandersetzungen gehen." Weiter sagte Wolters „Und auch auf dem politischen Parkett wird die Lage immer brisanter. Die Wahl in den USA und der Bruch der Ampelkoalition in Berlin zeigen, wie instabil unsere Demokratie geworden ist und dass in Zeiten, in denen wir vor den wohl größten Herausforderungen und Veränderungen der jüngeren Geschichte stehen. In diesen unruhigen Zeiten müssen wir als Gewerkschaften ein solider Anker für die Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sein und eine gemeinsame Vision unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens."

 

Neben gutem Essen und tollen Gesprächen sorgte das Trio "Die Lollipops" bei der Feier für eine ausgelassene Stimmung und einen tollen Abend.

 

Den Abschluss des Abends machte Martina Walter, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, in dem Sie bei Ihrer Rede noch mal auf die Transformation und den Klimawandel einging und betonte, wie wichtig es sei, den größten Umbau der Industrie in der Geschichte des Landes proaktiv zu gestalten. Auch auf die digitale Transformation mit dem Einsatz von KI ging sie ein und führte die dadurch veränderten Personalkapazitäten in den Unternehmen an. „Als IG Metall fordern wir, dass sie mehr investieren und ihre Beschäftigten entsprechend qualifizieren, sie müssen Strategien in die Forschung, für den Umbau von Produktion, Lieferketten und Wertschöpfungsnetzwerken entwickeln. Liebe Kolleginnen und Kollegen, aus meiner Sicht sind viele Jahre Forschungsarbeit verschlafen worden. Verloren ist noch nichts. Wir haben jede Menge Know-how im Land. Wichtig ist, dass wir jetzt keinen Rückwärtsgang einlegen." so Walter. Neben den Themen der dualen Ausbildung und dem Facharbeitermangel ging sie weiter auf die betriebliche Mitbestimmung und die Behinderung von Betriebsratsarbeit ein. Zum Ende Ihrer Rede gab sie einen Ausblick auf die weiteren bevorstehenden Tarifrunden in der Edelmetallindustrie, dem KFZ-Handwerk und der Textilen Dienste.

 

Walter schloss ihre Rede mit den Worten „Die Weichen in Richtung Zukunft sind gestellt, liebe Kolleginnen und Kollegen. Wir sind davon überzeugt, dass die IG Metall mit Unterstützung von engagierten Mitgliedern wie euch auch in den kommenden Jahrzehnten erfolgreich sein wird. Eure Erfahrungen und euer Wissen werden weiterhin von unschätzbarem Wert sein."

pm/igm

11.11.2024

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