Leserbriefe
Das ist eine geschlechterdiskriminierende Veranstaltung, die hier angeboten wird.
Der Flyer im Anhang ist einigermaßen vertretbar. Dort werden im Text alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen.
Aber in Ihrem Einladungstext heißt es, es geht um die "Forderung nach gleichberechtigter Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben und in der Wirtschaft". Ich schlage Ihnen und WSP vor, eine Veranstaltung abzuhalten mit der Thematik 'Gleichberechtigte Beteiligung von Männern am Familienleben und im Haushalt'.
Die Idee von "Frauen in die Wirtschaft/Frauen sollen auch Karriere machen können" stammt aus dem letzten Jahrhundert, ist also überholt. Echte und zeitgemäße Gleichberechtigung unter den Geschlechtern kann es nur geben, wenn nicht Frauen werden wie Männer (also nicht wie auf dem Titelbild des Flyers - Frauen in männlicher Businesskleidung und mit verschränkten Armen posend), sondern wenn Männer sich selbst in die Rolle von Frauen begeben, was ja vermutlich auch Inhalt des Vortrags ist. Dazu braucht es aber keine "Frauenwirtschaftstage", sondern "Männerfamilien- und Haushaltstage". Der Titel ist also falsch gewählt. Es sollten eigentlich Männer zu diesem Vortrag eingeladen werden, damit diese sich mit der Thematik „Mental Load" beschäftigen. Vermutlich werden aber aufgrund der Titels „Frauenwirtschaftstage" hauptsächlich Frauen in der Veranstaltung sitzen.
Der hier indirekt kommunizierte Ansatz "eine Frau muss beides können - Beruf und Familie" setzt Frauen total unter Druck. Warum gibt es stattdessen nicht eine Veranstaltung, die Männer unter Druck setzt à la "Männer müssen beides können - Beruf und Familie"?
Ihr Angebot ist eine Mitläufer-Veranstaltung, die leider exakt die Geschlechter-Auffassungen der Gesellschaft widerspiegelt. Mal ganz davon abgesehen, dass es sich hier um vorkonstruierte Lebensentwürfe handelt, die Menschen (also auch Frauen) ausschließt, die sich weder mit "Beruf" noch mit "Familie" identifizieren können, die also komplett andere Lebensinhalte haben und deren persönliche Ziele/Lebensmittelpunkt sich nicht an diesen beiden Aspekten orientieren. Vielfalt geht anders!
Freundliche Grüße
Katharina Mittmann
Mehr Infos dazu unter: https://www.hs-pforzheim.de/news_detailansicht/news/frauenwirtschaftstag_202
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