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Demokratie und Aktion

Weiße Fahnen gegen Zerstörung und Tod

Bild: v.l. Gerhard Brändle, Brigitte Brändle, Peter Pfeiffelmann (Foto: ron)

v.l. Gerhard Brändle, Brigitte Brändle, Peter Pfeiffelmann (Foto: ron)

Kriegsende Frühjahr 1945 in der Region Pforzheim

Im Kommunalen Kino Pforzheim fand am Karfreitag 2025 vor ca. 50 interessierten BesucherInnen eine Lesung des Ehepaars Brändle über bewegende Schicksale in der Region statt , nach umfangreicher Recherchen in den Ortschroniken und Heimatbüchern. Eröffnet hatte die Lesung Peter Pfeiffelmann (DGB) der später sich bei Ehepaar Gerhard und Brigitte Brändle für ihre akribische Arbeit mit einem kleinen Präsent bedankte.

Erzählt wurden in einem Lichtbildervortrag die Geschichten mutiger Menschen, die trotz grosser Gefahr sich für ihren Ort und ihre Mitmenschen einsetzten, trotz grosser Gefahr. Heinrich Himmler hatte ja zuvor angekündigt, z.B.alle Männer in Häusern erschiessen zu lassen, an denen weisse Fahnen als Zeichen der Kapitulation zu sehen waren.
Engagierte Menschen gingen in verschiedenen Enzkreis-Gemeinden mit weißen Fahnen den vorrückenden französischen Truppen entgegen, erreichten dadurch das Kriegsende für ihre Gemeinden, ohne Zerstörung und Tod, meist ohne Raub, Plünderung, Vergewaltigung und Mord. Sie befreiten sich und ihre Mitmenschen, auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiterinnen, die bei der gewaltfreien Übergabe von Gemeinden oft entscheidend waren. So wurden Frauen und Mädchen in Kellern und anderen sicheren Räumen versteckt, wie im Schleglerschloß in Heimsheim. Der Trümmerhaufen Pforzheim wurde noch hart umkämpft, auf Befehl von Hans Knab und Gauleiter Robert Wagner, erst am 18.April 1945 verschwanden hochrangige Nazis und Kriegsverbrecher wie NSDAP-Kreisleiter Hans Knab mit einem Wagen voller Proviant dann Richtung Bayern. Auch Würm wurde noch hart umkämpft, der Ort soll vom Buckenberg aus mit Artillerie beschossen worden sein,dabei hätte es 9 Opfer gegeben, berichtete ein Besucher, von Seiten der Veranstalter wurde gesagt, dass man hier die Heimatchroniken einsehen muss. Bis auf die Würmer Brücke sollen auch die meisten Brücken in Pforzheim gesprengt worden sein (Nero-Befehl Adolf Hitler). Gerhard Brände erläuterte anhand eines Schaubildes über die Wahlen 1932, wobei sich ein rechtes Bündnis u.a. von NSDAP, Zentrum und DVP gebildet hatte. Aber auch heute drohe wieder Ungemach von rechts, Stadtrat Christof Weissenbacher berichtete von seiner Arbeit auch über die Brandmauer im Gemeinderat, die offenbar halten würde. Ausserhalb, bei Exkursionen und informellen Treffen käme es aber durchaus zu Berührungen mit AfD-Stadträten, immer noch ein Problem, auch wenn sich die AfD im Stadtrat nun gespalten habe..In Pforzheim hatte es nach der Befreiung auch Vergehen durch eingerückte farbige Kolonialsoldaten gegeben, Besucher störten sich dann daran, „ man habe hier keine Wertung vorgenommen, sondern nur aus historischen Unterlagen zitiert" so Gerhard Brändle: Es habe sicher auch Vergehen weisser Soldaten gegeben..

Kommentar: Ein wichtiger geschichtlicher Abriß aus dunkler Zeit, andere intakte Städte wurden beim Einmarsch fast völlig zerstört, wie Freudenstadt, wo offenbar fanatische Werwolf-Anhänger die einrückenden Soldaten beschossen hatten, was heftiges Gegenfeuer auslöste, dem fast die ganze historische Innenstadt zum Opfer fiel.
ron

 

20.04.2025

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