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Neuer Abhörskandal aufgeflogen: Datenkrake Telekom?
Dabei sollten undichte Stellen im Vorstand und Aufsichtsrat aufgespürt werden. Telekom-Chef Obermann zeigte sich offenbar "erschüttert. "Die Deutsche Telekom hat dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zufolge mehr als ein Jahr lang Kontakte von Managern und Aufsichtsräten zu Journalisten ausgespäht. Unter den Projektnamen "Clipper" und "Rheingold" sei es um die Auswertung mehrerer hunderttausend Festnetz- und Mobilfunk-Verbindungsdatensätze gegangen. Im Focus standen dabei die wichtigsten über die Telekom berichtenden deutschen Journalisten und deren private Kontaktpersonen, schreibt das Magazin. Dabei beruft sich "Der Spiegel" auf ein dreiseitiges, dem Magazin vorliegendes Schreiben einer Berliner Beratungsfirma an einen Telekom-Juristen. Die Bonner Staatsanwaltschaft bestätigte den Bericht. Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel erklärte, zurzeit werde die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens überprüft. Es gebe tatsächlich den Verdacht, dass Personen ausgespäht worden seien.. Muss nun jedes angezeigte "Klicken" bei Telefonaten mit Journalisten als Abhörversuch gewertet werden?
Ein Kommentar aus der Südwestpresse/Ulm zum gleichen Vorfall:
Pressestimmen
Ulm (ots) - Der Sittenverfall in diesem Land nimmt allmählich erschreckende Ausmaße an. Spitzelaffäre bei Lidl, Korruptionsskandal bei Siemens, Rotlicht-Verbindungen bei Volkswagen - der Weg in die "Bananenrepublik" ist nicht mehr allzu weit. Dabei kann man nur hoffen, dass es beim jüngsten Vorfall, dem Datenskandal bei der Deutschen Telekom, bei den jetzigen Vorwürfen bleibt. Nicht auszudenken, wenn die Bonner die Verbindungsdaten von Aufsichtsräten, Mitarbeitern und Journalisten nicht nur ausgewertet, sondern diesen Personenkreis auch abgehört hätten. Das läge insofern nahe, weil die Verbindungsdaten allein nicht allzu viel, zumindest nicht alles verraten, vor allem aber, weil niemand bessere Möglichkeiten als der Telekommunikationsriese hätte, Gespräche mitzuhören. Das würde die Republik erschüttern, weil es zeigte, dass Gesetze noch so klug gestrickt, Strafen noch so scharf und die öffentliche Empörung noch so groß sein können: Wenn der Mensch sich über all das hinwegsetzt, ist die Freiheit des Einzelnen in Gefahr. Das alles ist noch nicht bewiesen - doch schon jetzt ist der Vorfall ein unerhörter Skandal: Angriff auf die Pressefreiheit, Bespitzelung des Aufsichtsrats ausgerechnet bei einem Unternehmen, das Kraft seiner Tätigkeit im Umgang mit Daten Dritter besonders sensibel umgehen sollte. Ein Desaster für das Unternehmen, eine Mahnung an alle, die für ein weiteres Aufbrechen des Datenschutzes eintreten.
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Aus dem Netz:
Die Affäre um die Überwachung von Telefonverbindungsdaten bei der Deutschen Telekom erinnert an den Skandal um illegal abgehörte Gespräche in Italien im Jahr 2006. Damals war der offenbar größte Abhörring in der Geschichte des Landes aufgedeckt worden. Auf Anweisung eines Mailänder Gerichtes wurden mehr als 20 Verdächtige festgenommen, unter ihnen der frühere Chef für Sicherungssysteme der Telecom Italia, Giuliano Tavaroli. Ebenfalls betroffen waren die Nummer zwei des italienischen militärischen Geheimdienstes Sismi, Marco Mancini, der Chef einer Florentiner Privatdetektei sowie mehrere Polizisten und Carabinieri.
Das 1997 installierte Netzwerks soll tausende Menschen abgehört haben, darunter Politiker, Fußballspieler und Bankiers. Die dabei gewonnenen vertraulichen Erkenntnisse wurden weiter verkauft oder für Erpressungen genutzt, was den Kriminellen insgesamt 20 Millionen Euro eingebracht haben soll.
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